Überflutete Keller und umgestürzte Bäume

Starke Unwetter im Südwesten sorgen für Chaos (plus Fotogalerie)

Rund um Karlsruhe und Mannheim sind die Schäden besonders groß.

01.06.2018 UPDATE: 01.06.2018 07:53 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden
In Sinsheim-Hoffenheim kam es zu Überflutungen, herausgeschwemmte Gullydeckel blockierten die Straßen. In Sinsheim-Dühren drang Wasser in ein Haus ein. Foto: Julian Buchner/Sinsheim.tv

Mannheim/Karlsruhe. (dpa/lsw/pol) Heftige Unwetter mit teils starkem Regen, Hagel, Windböen, Blitz und Donner haben in der Nacht zum Freitag für Chaos in einigen Landesteilen im Südwesten gesorgt. Wie die Polizei mitteilte, waren die Auswirkungen verheerend.

Besonders betroffen war der Nordwesten Baden-Württembergs. Nach Angaben der Polizei und der Feuerwehr kam es rund um Karlsruhe zu zahlreichen Überschwemmungen und Erdrutschen. Bis zu 80 Zentimeter hoch stand das Wasser in einigen Straßen in Kraichtal (Landkreis Karlsruhe). Der Strom fiel in manchen Orten über Stunden aus. In Sternenfels (Enzkreis) schlug der Blitz in ein Einfamilienhaus ein und verursachte einen Schaden im sechsstelligen Bereich. Die Feuerwehr im Landkreis Karlsruhe war mit über 300 Kräften im Einsatz.

Mehr als 200 Anrufe gingen beim Polizeinotruf Mannheim wegen überfluteter Keller und umgestürzter Bäume ein, wie die Beamten berichteten. Straßen waren überflutet und mussten gesperrt werden.

Auch in Stuttgart liefen Keller und Tiefgaragen voll. Im Tunnel der Vaihinger Ortsumfahrung stand das Wasser etwa 15 Zentimeter hoch. Die Lage blieb nach Angaben der Einsatzkräfte allerdings übersichtlich. Im Vorfeld war die Integrierte Leitstelle bereits personell aufgestockt worden. Insgesamt wurden etwa 20 Einsätze gemeldet.

Das nächtliche Gewitter hielt die Einsatzkräfte auch rund um die Region Heidelberg in Atem. Heftigen Windböen und Starkregen sorgten für Chaos, besonders betroffen sind nach Angaben der Polizei im Rhein-Neckar-Kreis die Gemeinden Ilvesheim und Ladenburg. In Heidelberg fiel im Wingertspfad ein Baum auf ein Trafohäuschen.

Laut einer ersten vorläufigen Bilanz liefen im Stadtgebiet Mannheim rund 100 Keller, im Stadtgebiet Heidelberg 7 Keller und im Rhein-Neckar-Kreis 150 Keller voll.

Aufgrund gehobener Gullydeckel kam es zu zwei Verkehrsunfällen mit geringem Sachschaden in Heidelberg im Kurpfalzring sowie in Gaiberg in der Hauptstraße. In Heidelberg blieb der Steigerweg aufgrund eines Erdrutsches bis Freitagmorgen gesperrt. In Wiesloch erreichte der Leimbach einen Wasserstand von einem Meter.

Im Rhein-Neckar-Kreis stürzten zudem Bäume in Hirschberg, Heddesheim, Edingen-Neckarhausen, Meckesheim, Ladenburg, Dossenheim und Sinsheim um.

Relativ glimpflich verlief das Unwetter über dem Landkreis Heilbronn. Im Eppinger Stadtteil Rohrbach wurde die Inselstraße nach dem Starkregen überflutet und war mit Schlamm bedeckt. Die Feuerwehr sorgte dafür, dass die Hindernisse beseitigt wurden und der Verkehr wieder fließen konnte.

Nach Angaben der Bahn kam es aufgrund des Unwetters zu keinen größeren Störungen oder Streckensperrungen in Baden-Württemberg.

Laut Polizei hielten sich die Schäden in Südhessen in Grenzen. In Viernheim beschädigte ein umherfliegender Schirm in der Röntgenstraße zwei geparkte Fahrzeuge, in Lampertheim stand eine Wohnung unter Wasser und in Rüsselsheim wurde im Nordring ein etwa 30 Meter langer Bauzaun vom Sturm umgerissen.

Verletzt wurde während der Nacht niemand. Wie hoch der gesamte Sachschaden ist, kann noch nicht gesagt werden. Die Polizei geht jedoch von einem beträchtlichen Betrag aus. Die Aufräumungsarbeiten dauern bis zum Freitagmorgen an.

Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte, kann es am Freitag erneut zu Schauern und einzelnen Gewittern kommen. Eine Unwettergefahr besteht aber voraussichtlich nicht mehr.

Update: Freitag, 1. Juni, 9.45 Uhr 

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