Die Jugendherberge aus dem Jahr 1963 wird demnächst abgerissen, an ihrer Stelle entstehen im bevorzugten Wohngebiet des Heilbronner Ostens fünf neue Wohnhäuser mit 35 Wohnungen. Vom alten Baumbestand wird wenig übrig bleiben. Foto: Fritz
Von Brigitte Fritz-Kador
Heilbronn. Die aus dem Jahr 1963 stammende Jugendherberge in der Heilbronner Schirrmannstraße war dringend renovierungsbedürftig. Nicht zuletzt angesichts der dafür hohen Kosten, der Buga 2019 und der allgemeinen Entwicklung in der Stadt Heilbronn war der Vorstand des Jugendherbergswerkes davon zu überzeugen, in Heilbronn eine neue Jugendherberge zu bauen - Neubauten sind eher die Seltenheit.
Sie wird zentraler, am Rande des Buga-Geländes, nahe dem Hauptbahnhof entstehen, die Stadt ist beim Grundstücksangebot dem Bauherren entgegengekommen, und sie wird neuesten und vor allem den sehr gewandelten Anforderungen eines "Hostels"entsprechen, das nicht mehr viel mit der Jugendherberge von einst zu tun hat.
Ein weiteres Argument für einen Neubau dürfte gewesen sein, dass das Areal in der Schirrmannstraße im Heilbronner Osten nur noch zu den wenigen Reserven für den gehobenem Wohnbau zählt - mit entsprechenden Grundstückspreisen und wohl auch entsprechender Nachfrage. Investor der fünf neuen Wohngebäude mit insgesamt 35 Wohnungen ist die Kruck Wohnbau GmbH, die u.a. auch im ersten Bauabschnitt des Neckarbogens drei Projekte verwirklicht und die das Marra-Haus erstellt hat.
Der Gemeinderat hat jetzt der Bebauung mit einem ergänzten Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren zugestimmt. Dafür waren im Vorfeld einige Extras zu klären. Das Grundstück des Jugendherbergswerk umfasst 5400 Quadratmeter, es wurden aber weitere 100 Quadratmeter Fläche überplant, die der Stadt gehören. Dafür erhält sie eine Teilfläche für einen "Straßen begleitenden Gehweg". Überbaut werden von der Gesamtfläche 3400 Quadratmeter. Ein Handicap für die neue Wohnbebauung ist das Lärmproblem, nicht nur von der nahen, viel befahrenen Jägerhausstraße her, zumal von der bisherigen Baumbepflanzung kaum etwas übrig bleiben wird.
Im Norden befindet sich ein alteingesessener Weinbaubetrieb, er wird durch eine Schallschutzmauer abgegrenzt. Nervig werden kann auch das "Plopp-plopp" der benachbarten Tennisanlage und die Geräuschentwicklung auf dem ebenfalls benachbarten Bolzplatz. Dessen Nutzung soll eingeschränkt werden, ebenso der Spielbetrieb auf den Tennisplätzen.
Die fünf zu einem Ensemble arrangierten Wohngebäude, die nicht über eine Dreigeschossigkeit hinausreichen, werden eine gemeinsame Tiefgarage haben, plus weiterer ebenerdiger Stellplätze.
Die Stadt hat den Bebauungsvorschlag des Architekturbüros Schleifenheimer aus Coburg übernommen, Alexander Schleifenheimer hat für Kruck schon diverse Projekte verwirklicht, u.a. auch das Marrahaus.