Online-Praxis jetzt für alle erreichbar
Baden-Württemberg weitet Modell aufs ganze Land aus

Stuttgart. (lsw) Die Online-Sprechstunde ist ab sofort für alle Mitglieder der Gesetzlichen Krankenversicherung in Baden-Württemberg möglich. Ein Modellversuch in Stuttgart und im Landkreis Tuttlingen sei problemlos angelaufen, und die Erfahrungen aller Beteiligten seien durchweg positiv, sagte Johannes Fechner, der stellvertretende Chef der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), am Mittwoch. Deshalb werde das Angebot ausgeweitet. Das Projekt firmiert unter dem Namen "DocDirect" im Südwesten.
Hierbei können Kranke entweder per App oder Anruf beim Patiententelefon Kontakt aufnehmen. Ein vermittelter Arzt nimmt dann wiederum Kontakt zu dem Betroffenen auf und berät ihn via Videochat oder Telefon. Falls noch am selben Tag ein persönlicher Besuch bei einem Arzt in der Sprechstunde notwendig ist, wird ein Termin vermittelt. Für die Beratung erhält der Mediziner eine Vergütung, die von der Krankenkasse übernommen wird.
Mit DocDirekt hätten die Patienten ein seriöses Angebot für die Online-Beratung, sagte Norbert Metke, Chef der KV, die die Interessen von rund 20.000 Ärzten und Psychotherapeuten im Südwesten vertritt. Rezepte dürfen die Mediziner online bislang nicht ausstellen.
Sozialminister Manne Lucha sagte der "Heilbronner Stimme" (Donnerstag): "Als nächsten Schritt werden wir im Frühjahr 2019 das e-Rezept für gesetzlich Versicherte in Baden-Württemberg erproben." Dieses wichtige Element für das Fernbehandlungsmodell, das auf DocDirekt aufsetzt, werde demnach mit rund einer Million Euro gefördert.
Info: Das Patiententelefon ist von Montag bis Freitag zwischen 9 und 19 Uhr zu erreichen. Telefon 0711/965-89700. Das Online-Verfahren und die App zum Herunterladen gibt es unter www.docdirekt.de



