Wieder freie Fahrt auf der Karlsruher Rheinbrücke (Update)
Am Samstag wurden die restlichen drei der insgesamt sechs Fahrspuren freigegeben - einen Tag früher als erwartet.

Die 1966 gebaute Rheinbrücke zwischen Karlsruhe und Wörth trägt jeden Tag rund 80.000 Fahrzeuge. Foto: Uli Deck/dpa
Karlsruhe. (cab) In der Region sorgen kaputte Hochstraßen für Verkehrsbehinderungen bei der Rheinquerung. Und Schadstofffunde sowie erhebliche Abweichungen der Bausubstanz von den Bestandsplänen verzögern das Ende der Sanierung der Salierbrücke bei Speyer um ein ganzes Jahr. Rund 37 Kilometer flussaufwärts ist man da schon viel weiter: Nach 14 teilweise ziemlich turbulenten Sanierungsmonaten ist die Rheinbrücke zwischen dem Wörther Stadtteil Maximiliansau auf rheinland-pfälzischer Seite und dem Weiler Maxau, der zum Karlsruher Stadtteil Knielingen gehört, wieder normal befahrbar. Am Samstag waren alle sechs Fahrspuren frei – einen Tag früher als erwartet.
Dabei war gar nicht immer sicher, ob die Bauarbeiten wirklich bis zum Jahresende fertig werden. Am 9. November 2018 hatten die Bauarbeiter die Fahrbahnsanierung der 1966 eröffneten und 292 Meter langen Schrägseilbrücke aus Stahl in Angriff genommen. Die Absicht war, die Brücke durch hochfesten Beton so zu verstärken, dass sie der enormen Verkehrsbelastung auch in den kommenden Jahrzehnten standhält. Besonders die Lastwagen hatten dem Bauwerk stark zugesetzt. Die Brücke war ursprünglich auf 18.000 Fahrzeuge am Tag ausgelegt gewesen. Am Ende waren es aber 80.000 Pkw und Lastwagen täglich. Sie ist die einzige feste Rheinquerung im Umkreis von gut 25 Kilometern. Eine Bahnbrücke verläuft direkt daneben.
Die Kosten für die Fahrbahnsanierung wurden vom Regierungspräsidium Karlsruhe als verantwortlicher Behörde auf etwa 12,5 Millionen Euro geschätzt. Schließlich wurden daraus 14 Millionen, weil es unvorhergesehene Arbeiten gab. Zum Beispiel mussten auch Schweißnaht-Risse ausgebessert und saniert werden. Dieser unerwartete Schaden war im Sommer entdeckt worden. Die einzige Komplikation war das allerdings nicht. So genügte der neue Beton zunächst überhaupt nicht den Anforderungen. Das alles kostete zusätzliches Geld. Und Zeit.
Alleine die Arbeiten an den Schadstellen der Schweißnähte hatten für einen Monat Verzug in der straffen Planung gesorgt. Der Sanierungsabschluss zum Jahresende stand längere Zeit infrage. Doch auf der Baustelle wurde der Personaleinsatz weiter erhöht. Zudem wurden Bauabläufe verbessert. Noch Anstehendes in Fahrtrichtung Karlsruhe erledigten die Bauarbeiter zeitgleich an mehreren Stellen. Außerdem nutzten sie dabei die Erfahrungen aus dem ersten Bauabschnitt rüber nach Wörth. In dieser Richtung mussten noch bis Freitag die letzten Fahrbahnverengungen beseitigt werden. Die drei Spuren in Richtung Karlsruhe waren schon Anfang vergangener Woche wieder frei gewesen, sodass die schier endlosen Staus für den Auto- und Schwerlastverkehr zu den Stoßzeiten jetzt ein Ende haben.
Update: Sonntag, 29. Dezember 2019, 18.23 Uhr