19 Kreisvorsitzende unterstützen Andreas Stoch
Der Fraktionschef "stehe für einen Neuanfang" - Wahl am Samstag

Stuttgart. (jsz) Vor der Wahl des neuen SPD-Landesvorsitzen haben 19 Kreisvorsitzende einen Aufruf zugunsten des Fraktionschefs im Landtag unterzeichnet. "Wir unterstützen die Kandidatur von Andreas Stoch", heißt es in dem Dokument, das unserer Zeitung vorliegt. Stoch stehe für einen Neuanfang statt für Grabenkämpfe und sei in der Lage, Partei, Fraktion und Mitgliedschaft zu verzahnen.
Es gibt insgesamt 43 Kreisverbände im Land; für Stochs Gegner Lars Castellucci hatten am Donnerstag Vertreter aus 15 von ihnen geworben. Mindestens ein Kreischef hat seither die Fronten gewechselt: Stoch hatte seine Kandidatur erst verkündet, nachdem André Zwick vom Kreisverband Ostalb das erste Communiqué unterzeichnet hatte. Nun steht Zwick bei Stochs Unterstützern.
Die Kreischefs unterstützen den Fraktionsvorsitzenden unter anderem, "weil die ständige Orientierung nach innen endlich aufhören muss und wir wieder Politik für die Menschen machen wollen". Stoch könne der SPD in Baden-Württemberg zu alter Stärke verhelfen; das sei wichtig im Kampf gegen Rechts.
Unterschrieben haben den Aufruf die Chefs der Kreisverbände Ulm, Freiburg, Ravensburg, Calw, Sigmaringen, Rems-Murr, Ortenau, Schwarzwald-Baar, Zollernalb, Stuttgart, Tuttlingen, Lörrach, Rottweil, Main-Tauber, Hohenlohe, Freudenstadt, Ostalb und Biberach. In Heidenheim, wo Stoch selbst Vorsitzender ist, hat zudem sein Stellvertreter gezeichnet.
Rein rechnerisch stehen hinter diesen Unterschriften 105 von 320 Delegierten, die am Samstag in Sindelfingen über den neuen Parteichef entscheiden. Die Verbände, deren Vertreter sich hinter Castellucci gestellt haben, entsenden ohne Ostalb 125 Delegierte.
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Tatsächlich dürfte sich das Wahlverhalten beim Parteitag aber eher nach Zugehörigkeiten zu Gruppen wie Jusos, linkem Flügel oder "Netzwerkern" entscheiden. Bei dem Konvent wird auch die Bundesvorsitzende Andrea Nahles erwartet, die wegen des Umgangs mit der Europawahlliste der Landespartei in der Kritik steht.