SLK-Kliniken Brackenheim und Möckmühl werden geschlossen
Kreistag mehrheitlich für Schließung der SLK-Kliniken Brackenheim und Möckmühl - Klinik wird Gesundheitszentrum

Aus den SLK-Kliniken Brackenheim (Bild) und Möckmühl sollen laut Beschluss des Kreistags ambulante Arztzentren werden. Foto: Endres
(rnz) Die beiden SLK-Krankenhäuser Möckmühl und Brackenheim erhalten künftig ambulante Strukturen. Das haben jetzt der Heilbronner Kreistag und der Gemeinderat der Stadt Heilbronn mehrheitlich beschlossen. Der Krankenhausbetrieb der Kliniken in Brackenheim und Möckmühl wird eingestellt, die Häuser werden in Ärztezentren umgewandelt. Vor der Sitzung des Kreistags in Erlenbach haben zahlreiche Bürger aus dem Jagsttal gegen die Schließungspläne protestiert und übergaben Landrat Detlef Piepenburg 10.000 Unterschriften.
Der Landrat sprach von einem Grundsatzbeschluss, da mit der Umwandlung der beiden Häuser die Versorgung der Bürger in Brackenheim und Möckmühl gesichert werden kann. Auch Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel sprach von einer guten Entscheidung für Brackenheim und Möckmühl. Hintergrund für die Klinikschließung ist die Wirtschaftlichkeit der beiden Krankenhäuser, die in der jetzigen Form nicht mehr gegeben ist.
Der künftige Standort Brackenheim soll neben der Notfallversorgung primär durch die geriatrische Rehabilitationsklinik geprägt sein, welche durch eine Kurzzeitpflege arrondiert wird. Die Akutversorgung findet ausschließlich am Klinikum am Gesundbrunnen, am Plattenwald sowie an der Lungenklinik Löwenstein statt. Für die stationäre Versorgung der Bevölkerung im Zabergäu bedeutet dies, dass sie entweder die Standorte Gesundbrunnen oder Plattenwald oder alternativ das Krankenhaus Bietigheim-Bissingen auswählen muss. Diese Standorte werden bereits heute ganz überwiegend auch durch die Brackenheimer Bevölkerung bevorzugt aufgesucht.
Zur Aufnahme der stationären Patienten, die bislang in Brackenheim versorgt wurden, müsste im zweiten Bauabschnitt des Klinikums am Gesundbrunnen eine weitere Pflegeebene errichtet werden sowie eine Ertüchtigung der Bestandsgebäude erfolgen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rd. 17 bis 19 Mio. Euro.
Die bislang im Krankenhaus Möckmühl behandelten Patienten sollen künftig im Klinikum am Plattenwald behandelt werden. Insbesondere das Endoprothetikzentrum soll als Sektion mit einer gewissen Eigenständigkeit ("Klinik-in-Klinik"-Konzept) am Plattenwald weiterbetrieben werden. Die Kosten für den Ausbau einer im Neubau des Klinikum am Plattenwald vorhandenen Reserveebene werden auf rd. 6,5 Mio. Euro geschätzt. Für den Standort Brackenheim soll die bedarfsgerechte und fest etablierte geriatrische Rehabilitation in einem Neubau fortgeführt werden. Die bestehenden Notfallpraxis-Strukturen werden aufrechterhalten und durch das zusätzliche Angebot einer Kurzzeitpflege ergänzt.
Für den Standort Möckmühl wird der Bedarf in der ambulanten (fach-)ärztlichen Versorgung gesehen, sodass hier ein Gesundheitszentrum mit Allgemeinmedizinern, Fachärzten und weiteren Angeboten etabliert werden soll. Die Notfallversorgung soll weiterhin über eine Notfallpraxis und den Notarztstandort in Möckmühl sichergestellt werden.



