Kriminalstatistik: Deutlich mehr Straftaten von Flüchtlingen

Kriminalstatistik: Rund 64.000 Fälle im Jahr 2016 erfasst - 7670 Körperverletzungen

13.03.2017 UPDATE: 14.03.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 8 Sekunden

Symbolfoto: dpa

Stuttgart. (lsw) Die Zahl der Straftaten von Asylbewerbern und Flüchtlingen ist im Jahr 2016 deutlich gestiegen. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) erfasste insgesamt 64.329 Fälle, das entspricht einem Plus von fast einem Fünftel. In dieser Zahl sind auch ausländerrechtliche Verstöße wie illegaler Aufenthalt enthalten. Zieht man diese Vergehen ab, wird der Anstieg noch deutlicher: 42.443 Straftaten (plus 37,5 Prozent), begangen von 25.379 Tatverdächtigen. "Flüchtlinge sind im vergangenen Jahr im Kriminalitätsgeschehen angekommen", sagte Landeskriminalamts-Präsident Ralf Michelfelder.

Derzeit sind rund 90.000 Flüchtlinge in einer vorläufigen Unterbringung. Zur Zahl derer, die bereits in einer Anschlussunterbringung sind, liegt dem Innenministerium keine Erhebung vor. Schätzungen gehen von rund 1,5 Prozent des Bevölkerungsanteils bei 10,9 Millionen Einwohnern in Baden-Württemberg aus.

Insgesamt sind in der Statistik rund 251.000 Tatverdächtige für das vergangene Jahr erfasst. Davon wurden 107.417 nicht-deutsche Tatverdächtige ermittelt. Darunter stammen die meisten wie in den Vorjahren aus der Türkei, Rumänien und Italien. Dabei sind 25.379 (2015: 18.695 ) Tatverdächtige Asylbewerber und Flüchtlinge. Herausgenommen sind hier die ausländerrechtlichen Verstöße. Die meisten der Tatverdächtigen (22.055 ) sind Männer.

In der Gruppe der tatverdächtigen Asylbewerber und Flüchtlinge waren mit 4053 am häufigsten Syrer vertreten (Vorjahr: 1253), an zweiter Stelle mit 2346 Gambier (2015: 1592), an dritter Stelle mit 1934 Afghanen (2015: 638). Zurückgegangen sind die Zahlen bei den Kosovaren von 1531 auf 1094 und Serben von 1488 auf 1224.

Wenn Asylbewerber straffällig werden, sind das - ohne ausländerrechtliche Verstöße - am häufigsten Diebstähle, Vermögens- und Fälschungsdelikte. Dazu zählen im Gros Ladendiebstähle und das Erschleichen von Leistungen wie Schwarzfahren. "Größere Sorgen bereiten uns aber die Körperverletzungsdelikte, also die Gewaltanwendung durch Asylbewerber", sagte Michelfelder. Die Zahl der Körperverletzungen, an denen mindestens ein Flüchtling beteiligt war, stieg um 95,5 Prozent auf 7670 Fälle. Etwa 60 Prozent dieser Delikte geschahen in Unterkünften. Des Weiteren sind Asylbewerber bei Rauschgiftdelikten und einfachen Diebstählen auffällig stark vertreten.

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