Heilbronner Inselspitze

Aufbruch im "historischen Dreieck"

In dem Ausstellungsraum auf der Heilbronner Inselspitze kann man ab Ostermontag der Zukunft Heilbronns begegnen

13.04.2017 UPDATE: 15.04.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 4 Sekunden

Die Inselspitze mit dem Ausstellungsraum im Hintergrund und dem Zugang von der Friedrich-Ebert-Brücke. Die Freifläche davor soll auch bespielt werden, teilweise ist hier auch eine gastronomische Nutzung geplant. Foto: bfk

Von Brigitte Fritz-Kador

Schlagworte sind das eine - konkrete Anschauung ist das andere. Das Ziel, den "Aufbruch Heilbronn" sichtbar und nachvollziehbar zu machen erfüllt der "Knotenpunkt Inselspitze", der ab Ostermontag für jedermann, an sechs Tagen der Woche (außer montags) zugänglich ist - kostenfrei, wie fast alle der Veranstaltungen.

Eine Gruppe junger Heilbronner aus der alternativen Kulturszene hatte sich diesen besonderen Ort ausgeguckt, nachdem eine dort seit Jahrzehnten ansässige Galerie wegen des Todes des Inhabers geschlossen wurde, und wollte die Inselspitze zum Schau- und Spielplatz ihrer Aktivitäten machen. Das "Erstgeburtsrecht" auf diese Idee steht ihnen zu, auch wenn sie sich jetzt, nach etlichen Querelen, in den Schmollwinkel verzogen haben, und dort offenbar auch bleiben wollen. Denn kaum war die Idee auf dem Markt, stellten sich andere Begehrlichkeiten ein, etwa bei Bundesgartenschau-Geschäftsführer Hanspeter Faas, der schon lange nach einem Standort in der City gesucht hatte, um hier die Buga und den Neckarbogen wahrnehmbar zu machen - dabei vom ersten Moment an unterstützt von OB Harry Mergel.

Was jetzt dabei herausgekommen ist, rechtfertigt den Aufwand: 100.000 Euro hat die Stadt an reinen Umbaukosten investiert, für den Unterhalt respektive die Bespielung hat man finanzstarke Partner geholt, hinter denen die Dieter-Schwarz-Stiftung steht: die experimenta und den Zukunftsfonds Heilbronn, aber auch die Stadtsiedlung als 100-Prozent-Tochter der Stadt.

Im Mittelpunkt steht ein 14 Quadratmeter großes Stadtmodell, das die Dimensionen des "Aufbruch Heilbronn" zeigt; es kommt aus dem 3-D-Drucker, kann so der Entwicklung entsprechend fortgeschrieben werden. Baurechtsamtsleiter Christoph Böhmer sagt, ein handwerklich gefertigtes hätte mindestens genauso viel gekostet, nämlich 170.000 Euro. Bei der Vorstellung des "Aufbruchs" verwies OB Mergel auf das "historische Dreieck", das auch bei der offiziellen Eröffnung im Mittelpunkt stehen wird, mit dem Stadtmodell im Haus der Stadtgeschichte, das die mittelalterliche Stadt zeigt, mit jenem im Ehrenhof im Rathaus, das die zerstörte Stadt abbildet, und mit dem auf der Inselspitze, das in die Zukunft weist.

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Die Frage ist: Wird es gelingen, diese Inselspitze auch mit dem Leben zu erfüllen, was man angesichts der Aufwendungen dafür wünscht und wird sie das sein, was Faas ihr zuschreibt: ein Teil der Bürgerbeteiligung? Neben den fest installierten Info-Elementen entscheidet darüber auch die Art der Bespielung.

Spielerische Leichtigkeit

Auch diese ist zukunftsweisend ausgelegt, hat zudem, was man mit Heilbronn nicht gleich assoziiert: eine spielerische Leichtigkeit, auch im Umgang mit modernster Technik. So kam man etwa mit per Leih-Tablett einzelne Punkte des Stadtmodells "anbeamen" und dann hier die Infos dazu lesen. Susanne Villinger betont, man sei jederzeit und allseits offen für Vorschläge, Ideen, Formen der Beteiligung - auch aus der alternativen Kulturszene - über das hinaus, was schon fest eingeplant ist.

Start ist am Freitag, 21., und Samstag, 22. April, mit der Kurzfilmpräsentation "Open Screenings". Dabei entscheidet das Publikum, welche Filme beim Kurzfilmfestival am Samstag, 22. Juli, gezeigt werden. Am Montag, 8. Mai, 18 Uhr, findet hier das Buga-Café statt.

Dass die experimenta wegen Neu- und Umbau ab Sommer geschlossen wird, ist für die Inselspitze ein Gewinn. Das sonst "arbeitslose" Personal betreut dann die Besucher der Inselspitze - kostenfrei. Sie beteiligt sich auch am Veranstaltungsprogramm.

Das tut auch der Zukunftsfonds Heilbronn (ZFHN), der junge Technologieunternehmen und ihre Ansiedlung in Heilbronn fördert. Die Inselspitze bringe als zentraler Punkt für Austausch, Diskussion und interessante Begegnungen zusätzliche Perspektiven ein und helfen so, die Stadt besser zu zeigen, ist ZFHN-Geschäftsführer Thomas Villinger überzeugt.

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