Chemieunfall an Jagst: Schwere Vorwürfe gegen Mühlen-Betreiber
Die Düngemittel, die mit dem Löschwasser in die Jagst gespült wurden, seien illegal in der Mühle gelagert gewesen.
Heilbronn. (dpa/lsw) Nach dem Chemieunfall an der Jagst mit tausenden verendeten Fischen erhebt das Landratsamt schwere Vorwürfe gegen den Betreiber der abgebrannten Mühle. Die Düngemittel, die mit dem Löschwasser in die Jagst gespült wurden, seien illegal in der Mühle gelagert gewesen, teilte die Behörde am Freitag in Schwäbisch Hall mit. Der Mühlen-Betreiber bestreitet dies. Nach seinen früheren Angaben handelte es sich um 75 Tonnen Kunstdünger in zwei Silos.
Zu Beginn der Löscharbeiten hat sich der Dünger laut Landratsamt auf dem Hof verteilt und mit dem Löschwasser vermischt. Das kontaminierte Löschwasser sei bereits in der Brandacht durch ein defektes Dichtkissen aus einem Rückhaltebecken direkt in die Jagst geflossen, hieß es weiter. Die genauen Umstände dazu sind aber ebenfalls noch nicht geklärt. Die Ermittlungen laufen.
Nach dem Mühlenbrand in Kirchberg im Kreis Schwäbisch Hall war vor zwei Wochen mit Ammonium verseuchtes Löschwasser in die Jagst gelangt. Tausende Fische, annähernd 20 Tonnen, verendeten. Hunderte Helfer sorgten in drei Landkreisen dafür, dass sich die ökologische Katastrophe nicht noch weiter ausbreitete.