Größte Gastromeile im Land ist ein Erfolg
Veranstaltungshöhepunkt des Sommers wird das erste Internationale Magier- und Straßenkünstlerfestival

Es hat über ein Jahrzehnt gedauert, bis die Neckarmeile ein Erfolg wurde. Inzwischen ist sie die wohl größte Gastromeile in ganz Süddeutschland und wartet mit zahlreichen Veranstaltungen. Foto: Armin Guzy
Von Brigitte Fritz-Kador
Heilbronn. Es hat über ein Jahrzehnt gedauert, bis die Neckarmeile - früher "Gastromeile" genannt - ein Erfolg wurde. Jetzt bezweifelt dies niemand mehr, im Gegenteil: Man ist stolz darauf inzwischen die größte Gastromeile in Süddeutschland zu bieten. Die Akteure mussten einen langen Atem haben, es hat sich gelohnt.
Inzwischen ist die "Neckarmeile" nicht nur als Beispiel bekannt, wie man Stadt und Fluss zusammenbringt, sie ist auch im Stadtgeschehen und der Heilbronn-Wahrnehmung fest verankert, hat ein eigenes Logo ("Neckarmeile - zwischen den Türmen"), das darauf hinweist, dass sie vom Götzenturm bis zum Bollwerks-turm, den beiden Resten der früheren Stadtbefestigung, reicht.
Anlieger und Gastronomen haben sich in der "Neckarmeile uG" zusammengefunden, hier werden gemeinsame Aktionen geplant, Anliegen gebündelt, Ideen weiterentwickelt. Thomas Aurich, selbst CDU-Stadtrat und der Sprecher der "Neckarmeile uG", erlebt immer wieder, dass Ideen im "Flaschenhals" der Verwaltung stecken bleiben, so auch, als er im Winter 2016 den Sonnenschirmständern rote Zipfelmützen verpasste und damit gegen die "Gestaltungssatzung" der Stadt verstieß. Diese wurde inzwischen geändert.
Aurich zählt noch etliche weitere Vorhaben auf, die nicht durchsetzbar waren, andere, bei denen die Kooperation mit der Stadt dafür durchaus klappte. So wird die kreative Weihnachtsbeleuchtung der Neckarmeile und der Friedrich-Ebert-Brücke von der Heilbronn-Marketing GmbH unterstützt. Das Thema "Licht" ist ein zentrales für Aurich: Man kann sicher sein, dass da noch einiges kommen wird. Unterstützung kommt aber auch von Heilbronner Bürgern, die Baumpaten geworden sind, um zehn Bäume zu ersetzen, und die sich das einiges kosten lassen.
Die Kaffeebucht am Neckar entwickelt sich zu einem Anlaufpunkt, die Fitness-Geräte für Behinderte finden großen Zuspruch, laue Sommerabende am Neckarufer haben den Charme von italienischem Dolce Vita. Aber das genügt nicht. Auf der Agenda steht auch ein "Emotionaler Weihnachtsmarkt". Dieser ist zuletzt häufig kritisiert worden; weitere alternative Fahrradstrecken, eine Beschilderung, die die Buga-Besucher in die Innenstadt und hin zur Neckarmeile führt, werden auch diskutiert. Die "Neckarmeile uG" ist in vielfacher Hinsicht auf Sponsoren angewiesen, das können auch Heilbronner Bürger sein, die ihr Wissen und ihre Leistungen zur Verfügung stellen.
Ohne die verschiedensten Formen von Sponsoring wäre auch das "Highlight" dieses Sommers nicht zu realisieren: das erste Internationale Magier- und Straßenkünstlerfestival vom 17. bis 19. August. Auf der Neckarmeile spielen Zauberer aus Europa, Afrika, Asien und den USA täglich je drei bis vier halbstündige Shows. Und das gegen eine kleine Aufwandsentschädigung und für ein "Hutgeld" der Besucher. Ihre Hotel-Unterbringung wird ebenfalls gesponsert. Georg Lauer, der ein solches Festival in St. Wendel seit Jahren erfolgreich organisiert, steht dafür im Hintergrund.
Verständlich bei all dem Bemühen um Aufenthalts- und Gastro-Qualität, dass sich Aurich dagegen ausspricht, Imbissstände an die Neckarmeile zu bringen (mit Ausnahme Weihnachtsmarkt und Neckarfest). Für die Zeit der Buga gibt es etliche Ideen, die Besucher auch in die Innenstadt und an die Neckarmeile zu locken, unter anderem mit "Walking Acts" und einer kulturellen Bespielung der Stadt. Die Neckarmeile könnte dabei als Scharnier wirken. Neue Formate will Aurich aber nicht entwickeln, die haben Zeit für nach der Buga.



