Messerattacke auf Flüchtlinge

70-Jähriger wegen Mordversuchs in Heilbronn angeklagt

Betrunken soll er im Februar auf dem Marktplatz mit einem Küchenmesser auf vier junge Männer eingestochen haben

16.10.2018 UPDATE: 16.10.2018 10:31 Uhr 32 Sekunden
Ein Angeklagter sitzt in einem Verhandlungssaal im Landgericht neben seiner Anwältin Anke Stiefel-Bechdolf. Acht Monate nach einer Messerattacke auf vier Flüchtlinge in Heilbronn steht ein 70 Jahre alter Deutscher wegen Mordversuchs vor Gericht. Foto: Roland Böhme/dpa

Heilbronn. (dpa/lsw) Acht Monate nach einer Messerattacke auf vier Flüchtlinge in Heilbronn steht seit Dienstag ein 70 Jahre alter Deutscher wegen Mordversuchs vor Gericht. Betrunken soll er am 17. Februar auf dem Marktplatz in Heilbronn mit einem Küchenmesser auf vier junge Männer eingestochen haben, die er für Asylbewerber hielt. Es sei ihm nach eigenen Worten darum gegangen, ein Zeichen gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesrepublik zu setzen, zitierte die Staatsanwältin am Landgericht Heilbronn in der Anklageschrift. Dabei habe der Angreifer den Tod seiner Opfer billigend in Kauf genommen.

Ein damals 17 Jahre alter Afghane wurde schwer verletzt, ein 25-jähriger Iraker und ein 19-jähriger Syrer leicht. Der vierte Attackierte wich drei Stichen aus und konnte unverletzt fliehen.

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Die Kammer hat fünf weitere Termine bis 31. Oktober eingeplant. Es sollen 22 Zeugen gehört werden. Der Angeklagte wurde in Kasachstan geboren, hat den deutschen und den russischen Pass.

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