Heilbronn ist zweifacher Spitzenreiter
In den vergangenen Monaten gab es mehr als 16.000 Erstimpfungen, das macht sich nun wohl auch bei der Inzidenz bemerkbar.

Von Brigitte Fritz-Kador
Heilbronn. Heilbronn als Spitzenreiter bei den Inzidenzzahlen, daran hatte man sich auch schon bei den vergangenen Corona-Infektionswellen gewöhnt und so war es auch bei der vierten Welle – bis vor wenigen Tagen. Jetzt scheint sich das Blatt gewendet zu haben. Statt wie zuletzt bei mehr als 700, lag die aktuelle Inzidenzzahl am gestrigen Sonntag, laut Robert-Koch-Institut (RKI), bei 550. Das heißt: Es wurden in den vergangenen sieben Tagen 695 Personen positiv auf den Erreger getestet, verglichen zur Vorwoche sind die Neuinfektionen damit um 33 Prozent gesunken. Auf die Situation in den Intensivstationen der SLK-Kliniken hat sich das noch nicht ausgewirkt. Hier werden zurzeit 29 an Covid-19 Erkrankte behandelt. Im Klinikalltag bedeutet diese Belegung der Hälfte der insgesamt 58 Intensivbetten immer noch eine große Belastung. Sie ist auch höher als im Landesdurchschnitt, der liegt bei 25 Prozent.
Die Zahl der Erstimpfungen der vergangenen drei Monate (bis Ende November) von 16.345, eine landesweiter Spitzenwert, kann man mit "sowohl als auch" betrachten. Denn, darauf lassen die Inzidenzzahlen der Vergangenheit eben auch rückschließen, gibt es einerseits einen erheblichen Nachholbedarf, wird aber andererseits das breite, vielfältige und niederschwellige, das heißt barrierefreie Impfangebot der Stadt geschätzt und angenommen. Neben dem Impfbus und dem Mitte November in der Kaiserstraße eröffneten Impfpunkt, ist unter anderem auch noch ein "Impf-Van" eines niedergelassenen Arztes unterwegs. Weitere niedergelassene Ärzte öffnen ihre Praxen zeitweise für Impfaktionen ohne Anmeldung. Die Impfstation in der Harmonie – im Foyer des Maybach-Saales, sind auch Impfteams des Landes tätig – ist auch am Wochenende geöffnet und bietet von 10 bis 17 Uhr Erst-, Zweit- und Auffrischimpfungen an.
Bei der Eröffnung des Impfpunktes in der Kaiserstraße hatte OB Mergel dem SWR gesagt: "Ich habe bei der Eröffnung des Kreisimpfzentrums gesagt, das Impfen ist für uns die wichtigste Waffe im Kampf gegen die Pandemie. Ich würde heute sagen, es ist unsere letzte Hoffnung, dass wir wirklich in der Perspektive wieder zur Normalität zurückkehren." Der Impfbus war auch an diesem 3. Adventssonntag unterwegs – auf dem Festplatz Theresienwiese, im Rahmen einer Sonderimpfaktion ohne Terminvereinbarung. Dazu gab es dann auch einen "Adventskaffee" oder -Tee mit Weihnachtsgebäck. Der Andrang hielt sich am gestrigen Sonntagnachmittag allerdings sehr in Grenzen. Eine ähnliches Angebot wie auf der Theresienwiese machte die evangelische Kirche in Lauffen nach dem Gottesdienst.
Info: Eine Übersicht über alle Impfangebote und die dabei angebotenen Impfstoffe finden sich auf der städtischen Webseite.