"Die A 6 ist schwer überladen"
Verkehrsminister Hermann wirbt für die Schiene - Brücke ist zur Buga befahrbar

Äußerst interessiert ließ sich Verkehrsminister Hermann (3.v.l.) die Technik erklären, daneben Alexander Hofmann von Hochtief PPP. Foto: Endres
Von Michael Endres
Heilbronn. Die vorhandene Neckarbrücke wurde vor 50 Jahren gebaut, "damals rechnete man mit einem Verkehrsaufkommen von 20.000 Fahrzeugen am Tag", sagte Andreas Hollatz, Abteilungspräsident Straßenwesen und Verkehr beim Regierungspräsidium Stuttgart. Heute seien es weit über 100.000 Fahrzeuge, was letztlich gerade der deutschen Einheit geschuldet sei, die A 6 hat sich zu einer der wichtigsten Ost-West-Transportrouten entwickelt.
Wegen der massiven Schäden an der Brücke durch die Verkehrsbelastung sei das Ersatzbauwerk notwendig, erklärte er am Samstagabend. "Die A 6 ist schwer überladen", erklärte auch Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Im Zuge der deutschen und europäischen Einheit seien neue Verkehrsströme entstanden. Hier habe die Bundespolitik versäumt, neue Verkehrswege zu erschließen - besonders den Warentransport auf die Schiene zu verlegen.
Auch zeigte sich der Minister überzeugt, dass nach dem Ausbau die A 6 wieder schnell voll sein wird, "mit den vielen Lkw ein endloser Güterzug". Doch Güterzüge gehörten auf die Schiene, erklärte Hermann weiter. In diesem Zusammenhang forderte der grüne Verkehrsminister ein Umdenken bei der Mobilität.
In der Zukunft müsse man mehr auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und die Schiene allgemein setzen. Als Musterland dürfe man auch bei der Transformation zur Elektromobilität nicht als Verlierer da stehen, "sonst haben die Chinesen die Nase vorn", erklärte Hermann abschließend.
"Die öffentlich-private Partnerschaft (ÖPP) als Verfügungsmodell ist wirtschaftlich die beste Lösung für Politik wie auch für den Steuerzahler." Dies erklärte mit Nachdruck Alexander Hofmann, Geschäftsführer Hochtief PPP Transport Westeuropa GmbH. Der Projektpartner habe "ein vitales Eigeninteresse an größtmöglicher Verfügbarkeit", erklärte der Unternehmensvertreter weiter.
Darüber hinaus garantiere diese Form hohe Qualität und Kostentreue, "auch sind wir beim sechsspurigen Ausbau der A 6 zwischen Wiesloch und dem Weinsberger Kreuz voll im Zeitplan", verkündete Alexander Hermann weiter. Zur Buga 2019 soll die erste Brückenhälfte des neuen Neckartalübergangs zur Verfügung stehen.



