Weitere Initiative gegen Wohnungsnot gestartet
Aufbaugilde Heilbronn, Stadt Weinsberg und Drauz Stiftung bauen gemeinsam für Wohnungssuchende mit niedrigen Einkommen

Von Brigitte Fritz-Kador
Heilbronn. Die gemeinnützige Aufbaugilde Heilbronn ist ihrer Struktur und Wirksamkeit nach das, was man eine "Wohltätigkeits-Konzern" nennen kann. Ihr großes Secondhand-Kaufhaus im Heilbronner Industriegebiet ist längst nicht mehr "Geheimadresse" für Schnäppchenjäger und Bücherwürmer, aber populärste Einrichtung der gGmbH. Sie ist Mitglied im Diakonischen Werk Württemberg und engagiert sich in der Regional-Diakonie.
Die Aufbaugilde hat sich auf die Fahnen geschrieben, benachteiligten Menschen zu helfen, deren Ausgrenzung zu verhindern und Wiedereingliederung sowie Hilfe zur Selbsthilfe und persönliche Weiterentwicklung im Rahmen individueller Fähigkeiten zu fördern. Dazu gehört auch, der Wohnungsnot zu begegnen. Eine vielbeachtete Aktion der Gilde auf der Bundesgartenschau war "Wohnen spenden" – in Form von Minihäusern für Wohnungslose. Jetzt sollen die ersten davon im Stadt- und Landkreis aufgestellt werden.
Hintergrund
Angebot und Tätigkeitsbereich der Aufbaugilde sind vielfältig, dazu zählen Baukernarbeiten, Abbruch, alle Arbeiten im Garten und in der Landschaftspflege, Arbeiten rund ums Haus, von Renovierung und Sanierung bis zur Reinigungen, auch für Kommunen. Hinzu
Angebot und Tätigkeitsbereich der Aufbaugilde sind vielfältig, dazu zählen Baukernarbeiten, Abbruch, alle Arbeiten im Garten und in der Landschaftspflege, Arbeiten rund ums Haus, von Renovierung und Sanierung bis zur Reinigungen, auch für Kommunen. Hinzu kommt das Secondhand-Kaufhaus mit Entrümpelung und Haushaltsauflösung, ein CAP-Lebensmittelmarkt (mit Arbeitsplätzen für Menschen mit geistiger, psychischer und körperlicher Behinderung), die Tafel Crailsheim, der Bildungspark Heilbronn mit der Susanne-Finkbeiner-Schule und die Vermittlung von Zeitarbeit. (bfk)
In Weinsberg, mit Blick auf die Burg Weibertreu, gibt es schon das "Lebenshaus Weinsberg", das sind 30 Einzelzimmer mit Bad und Balkon, verteilt auf fünf Wohngruppen. Angegliedert ist eine Tagesförderstätte. Hier finden die Bewohner bei Vollverpflegung Beschäftigung, Förderung und Schulung im lebenspraktischen, kreativen, handwerklichen und kognitivem Bereich. Zudem gibt es suchtspezifische Hilfen und Gruppen, wichtige tagesstrukturierende Angebote, Vermittlung in berufliche Maßnahmen, Arbeit, Angebote und Hilfe zur Freizeitgestaltung, für Gesundheit und Pflege und dem Aufbau sozialer Kontakte, wie es dazu heißt. Das alles soll auf dem langen Weg in stabile Abstinenzen und eine suchtmittelfreie Lebensgestaltung helfen.
Zum aktuellen Engagement der Aufbaugilde im Wohnungsbau kam erst kürzlich die Grundsteinlegung auf dem Areal Wacksstraße und Franz-Renner-Straße in Heilbronn für die zwei neue Gebäude der Aufbaugilde-Wohnungslosenhilfe (die RNZ berichtete). Hier werden 43 Wohnungen entstehen, von denen 33 für unterschiedlich betreute Wohnformen öffentlich gefördert werden.
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Hannes Finkbeiner, Aufbaugilde-Geschäftsführer, sagte dazu: "Innerhalb der kommenden drei Jahre starten wir gemeinsam mit Partnern den Neubau von insgesamt rund 120 Wohnungen für Menschen mit kleinem Geldbeutel im Stadt- und Landkreis Heilbronn, insbesondere Wohnungslose, Obdachlose und Langzeitarbeitslose."
Gerade eben ist ein weiteres Projekt angelaufen: Unmittelbar neben dem "Lebenshaus" in Weinsberg werden 38 Wohnungen entstehen, getragen von der Stadt Weinsberg und der Heilbronner Drauz Stiftung. Das Konzept haben die Stiftung, die Stadt und der Weinsberger Gemeinderat mit der Aufbaugilde Heilbronn entwickelt.
In zwei Jahren wird es hier dann Ein-, Drei- und Vierzimmerwohnungen mit Größen zwischen 42 und 90 Quadratmeter geben (Gesamtwohnfläche knapp 2500 Quadratmeter), alle für Wohnungssuchende mit niedrigen Einkommen und mit Mietpreisen nicht über acht Euro pro Quadratmeter.
Fördermittel sollen dafür noch von der L-Bank kommen, die künftigen Mieter müssen im Besitz eines Wohnberechtigungsscheins sein. Die Aufbaugilde wird das Projekt begleiten, später die Hausverwaltung übernehmen und sich "um das gedeihliche Zusammenleben in der neuen Wohnanlage und mit der Nachbarschaft und Gemeinde bemühen".



