Hintergrund Wolf Nachweise BaWü

16.12.2018 UPDATE: 16.12.2018 18:55 Uhr 1 Minute, 21 Sekunden

Wolfsnachweise in Baden-Württemberg 

Rund 150 Jahre lang galten Wölfe in freier Wildbahn als ausgerottet im Südwesten - bis 2015 die Raubtiere zum ersten Mal wieder nachgewiesen wurden. Noch handelt es sich um einzelne Tiere. Eine Übersicht:

2015 werden zwei überfahrene Wölfe gefunden: einer im Ortenaukreis

und einer im Alb-Donau-Kreis. In beiden Fällen handelt es sich um

Rüden aus einem Schweizer Rudel.

Am 15. Mai 2016 filmt eine Privatperson einen Wolf bei Bad Dürrheim (Schwarzwald-Baar-Kreis). Es ist die erste Sichtung eines lebenden Wolfs in Baden-Württemberg seit 150 Jahren. Von ihm gibt es keinen genetischen Nachweis.

Am 8. Juli 2017 wird ein toter Wolf aus dem Schluchsee geborgen. Er wurde erschossen. Zuvor wurde er an verschiedenen Orten gesichtet. Der Rüde kam aus dem niedersächsischen Schneverdingen in den Südwesten.

Am 7. Oktober 2017 reißt ein Wolf drei Lämmer bei Widdern (Kreis Heilbronn). Es ist der erste nachgewiesene Wolfsriss im Land seit mehr als 100 Jahren. Die Herkunft des Tieres ist unklar.

Drei Schafe werden am 26. November 2017 bei Bad Wildbad (Kreis Calw) gerissen - von einem weiteren Wolf des Schneverdinger Rudels, der als GW852m später Schlagzeilen macht.

Derselbe Rüde reißt Ende November Rotwild bei Simmersfeld (Kreis Calw), Anfang Dezember Rotwild und Sikawild bei Bad Rippoldsau-Schapbach in der Umgebung von Freudenstadt und Rotwild am 13. Dezember in Forbach (Kreis Rastatt).

Am ersten Weihnachtsfeiertag 2017 fotografieren Urlauber in der Nähe von Vöhrenbach (Schwarzwald-Baar-Kreis) einen Wolf.

Am 13. Januar 2018 wird ein Wolf nahe der Autobahn 81 in Korntal-Münchingen gefilmt. Einen Tag später wird im nahen Sersheim eine totgebissene Ziege gefunden. Ein Wolf aus der sogenannten italienischen Linie war es, der zuvor auch in Wiernsheim war.

Eine Wildtierkamera fotografiert am 17. Februar einen Wolf im Oberen Donautal bei Beuron (Kreis Sigmaringen). Ob es sich dabei um eines der bereits bekannten Tiere handelt, ist unklar.

In der Nacht auf den 30. April tötet der Wolf GW852m mehr als 40 Schafe einer Herde in Bad Wildbad. Es ist dasselbe männliche Einzeltier, das seit Ende November im Nordschwarzwald schon fast ein dutzend Mal nachgewiesen wurde. Auch zwei Schafsrisse Ende Juli in Baiersbronn-Huzenbach (Kreis Freudenstadt) gehen nach Ansicht der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA) auf sein Konto. Wolf GW852m gilt nun als sesshaft im Schwarzwald. (dpa-lsw)