Stanislawski: "Trauen uns zu, die Bayern zu schlagen!"

Der Hoffenheimer Trainer zeigt sich vor dem Spiel am Samstag kämpferisch      

29.06.2011 UPDATE: 29.06.2011 09:33 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden
Stanislawski: "Als ob dir jemand mit dem Teelöffel den Augapfel rausschält"

Der Hoffenheimer Trainer zeigt sich vor dem Spiel am Samstag kämpferisch

 

 

 

"Die Überflieger" titelte der kicker. "Wer soll die Bayern stoppen?", fragte eine Sonntagszeitung. Das dickste Kompliment kommt jedoch von einem Hoffenheimer. "Ich weiß nicht, ob ich es sagen darf, aber die Bayern sind derzeit ganz, ganz nahe am FC Barcelona", adelt Edson Braafheid seinen Ex-Verein.

 

Vor dem mit Spannung erwarteten Duell am Samstag (15.30 Uhr in der Rhein-Neckar-Arena) gegen den Rekordmeister und beängstigend souveränen Tabellenführer zieht auch Holger Stanislawski (42) den Hut. "München ist derzeit das Maß aller Dinge", sagt der Trainer von 1899 Hoffenheim. Doch der Respekt geht nicht soweit, dass sich die Hoffenheimer chancenlos sehen. Stani, der als "Weltpokalsieger-Besieger" schon einmal den Bayern einen Streich spielte, gibt sich kämpferisch: "Auch wenn uns kaum einer einen Sieg zutraut. Wir selbst trauen es uns zu." Zumal "Hoffe" noch einen Trumpf in der Hinterhand hat. Nach zehnwöchiger Verletzungspause steht das Comeback von Torjäger Vedad Ibisevic bevor. "Wir werden kein Risiko eingehen, aber zumindest für die Bank könnte Vedo am Samstag ein Thema sein", verriet Stanislawski der RNZ. Und auch das könnte Hoffenheim beflügeln: Die ganze Bundesliga wird am Samstag die Daumen drücken, denn schon jetzt droht Langeweile im Titelkampf.

Holger Stanislawski, die Millionen- Truppe von Manchester City hat gerade 2:0 verloren. Wie soll das gehen – ein Sieg gegen diese Super-Bayern?

Stanislawski: Wir brauchen Mut und Selbstvertrauen. Müssen selbst bei hundert Prozent sein und darauf setzen, dass der eine oder andere bei den Bayern wackelt. Wir dürfen uns nicht verstecken. Dafür ist der Gegner vorne zu stark. Wir müssen versuchen, zumindest in Phasen konkurrenzfähig zu sein.

Warum sind die Bayern so gut?

Stanislawski: Weil sie einen perfekten Mix zwischen Louis van Gaal und Jupp Heynckes gefunden haben. Das Kombinationsspiel, die Ballsicherheit haben sie vom Ex- Trainer, unter Heynckes haben sie eine gute defensive Ordnung bekommen. Dazu die tollen Neuzugänge. Allein Torwart Manuel Neuer ist für fünf bis acht Punkte gut.

Hoffenheim hat in der Bundesliga noch nie gegen Bayern München gewonnen.

Stanislawski: Wir haben im Frühjahr mit dem FC St. Pauli den Hamburger SV geschlagen. Es war der erste Derbysieg nach 30 Jahren. Jede Serie geht einmal zu Ende.

Außerdem haben Sie Erfahrung als einer der Weltpokalsieger-Besieger.

Stanislawski: (lacht) Das T-Shirt hab ich noch. Das war ein irres Spiel, einer der Höhepunkte meiner Karriere. Wir sind 70 Minuten gelaufen, bis wir nicht mehr konnten. Wie wir die letzten 20 Minuten überstanden haben, weiß ich bis heute nicht.

Wie sind die Chancen für ein Comeback von Vedad Ibisevic?

Stanislawski: Wir gehen kein Risiko ein. Aber zumindestfürdieBankkönnteereinThemasein. Vedoistauchdeshalbfürunswichtig, weil er den Mund aufmacht, polarisiert, präsent ist. Das hat beim 0:2 in Köln gefehlt. Ich würde mir mehr Spieler wie Tom Starke wünschen. Auch dahin muss sich unsere junge Mannschaft entwickeln. Es hilft nicht, dass alle super-nette Jungs sind. In schwierigen Situationen braucht man manchmal einen Spielertyp wie van Bommel oder Effenberg.

Oder einen wie Sie früher als Spieler.

Stanislawski: (lacht) Während des Spiels habe ich den Kollegen manches an den Kopf geworfen, was man nach dem Spiel sicher anders ausdrücken würde.

Dietmar Hopp wäre schon mit einem Unentschieden zufrieden. Sie auch?

Stanislawski: Auch wenn uns kaum einer einen Sieg zutraut. Wir selbst trauen es uns zu.

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