Von Heiko P. Wacker
Campen leicht gemacht
Aus dem "Tramp" wurde der "Beach" wurde der "California": Auch in Sachen Namensgebung schnuckelte der fernwehsüchtige Caddy immer mehr an den großen Bruder auf Basis des VW Transporters heran. Auch erwuchsen dem Caddy durch den Wechsel zu Generation 5 ganz neue Wohnmobiltalente. Da wäre das Bett zu nennen, das 1,98 auf 1,07 Meter misst und auch ohne die hinteren Sitze auskommt. Die können daheim bleiben, das sorgt für mehr Platz unter der Liegefläche. Dort reisen die Campingmöbel mit, auf Wunsch zudem die ausziehbare Miniküche. Erweitern lässt sich der ab 29.887 Euro erhältliche Camper mittels Heckzelt, geraten sei zudem zum Panoramadach für den Blick in den nächtlichen Sternenhimmel. Camping kann so einfach sein!
Heißes Doppel
Am Lagerfeuer darf es herzhaft zugehen – ein frisch gebrutzelter Burger kommt da genau richtig. Bei Petromax (petromax.de) gibt es hierfür ein rustikales Burgereisen zu 36,99 Euro, mit dem sich gleich zwei Pattys auf einmal zubereiten lassen. Die dürfen zwölf Zentimeter im Durchmesser haben, wobei das immerhin 70 Zentimeter lange Eisen direkt ins Feuer wandert. Ist das Fleisch scharf angebraten, sorgt die im Gusseisen gespeicherte Hitze für perfekt durchgegarte Burger.
Butterbrot ins Bienenwachstuch
Keine Lust auf Zellophan, Alufolie oder Plastik, doch der halbe Apfel und das Butterbrot sollen mit auf die Reise? Nun, für solche Situationen gibt es das Bienenwachstuch von "Little Bee Fresh". Dieses sorgt nicht nur für satte Farben auf dem Campingtisch, sondern auch für eine natürliche Konservierung der Lebensmittel und das Tuch ist antiseptisch. Hergestellt wird es aus Bio-Baumwolle, Bio-Bienenwachs und Baumharz, das von einer traditionellen Pecherei aus Österreich bezogen wird, ein Schuss Jojoba-Öl sorgt für die Verbindung von Harz und Wachs. Das Öl macht das Wachstuch zudem geschmeidig, es kann nach Gebrauch einfach abgewaschen werden. Das Starterset mit drei unterschiedlich großen Tüchern gibt’s für 26,90 Euro bei little-bee-fresh.de.
Coole Kiste
Dass der Bulli der ersten Generation unschlagbar ist, weiß jeder. Doch Brisa setzt noch einen drauf, und bringt eine fahrbare, geländegängig bereifte Kühltruhe im Design des roten Klassikers. Dank der Karosserie aus rostfreiem Stahl ist die elf Kilo wiegende Box besonders robust, das Volumen liegt bei 30 Litern. Und weil sich der Griff einklappen lässt, findet die Bulli-Nachbildung (399,95 Euro bei vw-collection-by-brisa.de) auch bequem einen Platz im Kofferraum.
Opulente Fluchten
Allrad und Autarkie! Mit den Editionsmodellen "CrossOver" bietet der Traditionshersteller Hymer gleich zwei Flucht-Fahrzeuge für den herben Einsatz. Der teilintegrierte Hymer ML-T 570 sowie der Camper Van Hymer Grand Canyon S auf Mercedes-Benz-Basis erhalten damit ein besonderes Offroad-Upgrade mit traktionsstarkem Allrad. Die Serienausstattung ist opulent, auch eine Solaranlage ist an Bord, bis zu zehn Tage autarkes Campen im Outback sind möglich. Los geht’s ab 106.990 Euro, für den ML-T CrossOver erwartet der Hymer-Handelspartner mindestens 122.990 Euro.
Spontanes Abenteuer
Crosscamp spricht urbane Campingfreunde an, die kompakten Reisemobile aus dem Allgäu sind gemacht für all jene, die ihre Lust auf spontane Abenteuer nicht mit mangelnder Alltagstauglichkeit bezahlen wollen. Der Crosscamp Lite bietet bis zu sieben Sitzplätze, denn eine Küchenzeile ist nicht vorgesehen. Das schafft Raum für die Großfamilie – oder ein opulentes Bett, das 1,4 auf 1,99 Meter misst, die Schlafstatt im Aufstelldach ist 20 Zentimeter schmaler. Den Kaffee am Morgen bereitet man auf dem kleinen Gaskocher im Heck, Wasser muss aus der Flasche kommen, denn Tanks fehlen. Los geht’s ab 44.990 Euro für die Basisversion mit 120 PS, der Lite baut dann auf dem sympathischen Opel Zafira Life auf. Wählt man den Toyota Proace als Fundament, dann beginnt die Reisesaison ab 42.499 Euro. Beide sind damit eineinhalb Tausender günstiger als der eng verwandte Crosscamp Flex mit der herausnehmbaren Küchenzeile.
Traummobil auf Zeit
Einen Camper zu kaufen, das ist mit Sicherheit ein sehr cooles, aber eben nicht ganz billiges Unterfangen. Viele mieten sich deshalb zunächst einmal ihr Traummobil. Gerade für Neulinge ist dies eine sehr empfehlenswerte Möglichkeit, um ins Camperleben zu schnuppern. Bleibt die Frage: Wie komme ich da ran?
Da wären zunächst die großen Ketten wie der ADAC oder McRent, aber auch das zum Knaus-Tabbert-Konzern gehörende Portal "Rent and Travel" ist eine Anlaufstelle. Bei klassischen Händlern für Freizeitfahrzeuge wie Intercaravaning sind ebenfalls Wohnwagen verfügbar. In der Klasse der VW Bulli sind die coolen Leute von "Ahoi Bullis" schwer angesagt, hier sind stets brandneue "California"-Modelle am Start. Doch auch Aufbauhersteller wie Fischer oder Spacecamper bieten "Alltags-Fluchtfahrzeuge" auf Zeit.
Und dann wären da noch die privaten Sharing-Plattformen. Das ist günstiger, vor allem aber sehr viel persönlicher. Und bei einer Vermietung ist die Versicherung meist schon übers Portal gebucht. Yescapa, Campanda oder PaulCamper sind profunde Adressen, alleine bei PaulCamper sind für Heidelberg und die nähere Umgebung gut zwei Dutzend Freizeitfahrzeuge gelistet. Los geht’s oft bei rund 50 Euro die Nacht, viele Vermieter bieten zudem die "freundliche Corona-Stornierung". In diesem Sinne: Gute Fahrt!
LITERATUR-TIPPS
15 Roadtrips mit Bulli & Co
Die Grenzen wegen der Seuche mal wieder dicht? Kein Problem, auch die Heimat hat eine ganze Menge zu bieten! Wer das nicht glaubt, dem hilft "Ab durch Deutschland" auf die Sprünge. Grandiose Aufnahmen, oft via Drohne fotografiert, machen Lust aufs Losfahren, praktische Tipps zu Route, Restaurants und Rast helfen vor Ort. Das Kitesurfen, des Autors Steckenpferd, steht oft im Vordergrund, Outdoor-Abenteuer sowieso. Ein lebendiges Buch (22,99 Euro, verlagshaus24.de) mit 224 großformatigen Seiten – zu einem sehr überzeugenden Preis.
Idylle allerorten
Der "etwas andere Stellplatzführer" ist längst ein Geheimtipp, eröffnet doch das jährlich neu aufgelegte Werk hundertfach den Weg in die Idylle. Und das auf sehr vergnügliche Weise: Vor sechs Jahren waren es noch rund 370 Landwirtschaftsbetriebe in der ganzen Republik, inzwischen sind es über 1100 auf 554 Seiten! Vom Winzer in der Pfalz bis zur Schäferei in Mecklenburg-Vorpommern: so manch einer wird sich wundern, was das eigene Land zu bieten hat. Der Stellplatzführer ist hierbei die Eintrittskarte, die beigelegte Jahresvignette ist ein 24-Stunden-Parkausweis bei den jeweiligen Höfen und Gütern. Die Vignette bleibt gültig bis zum 31. März 2022, das Werk kostet inklusive einer umfangreichen App 34,90 Euro und ist direkt erhältlich bei landvergnuegen.com.
Der "wilde" Nordosten
Ein Reiseabenteuer in Deutschland erleben? Kein Problem! Lieber an der See entlang, oder doch gleich in urwüchsige Wälder, natürlich in Regionen abseits des touristischen Mainstream? In Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg finden sich Routen und Touren, die es lässig aufnehmen können mit weit entfernten Zielen: 44 Vorschläge versammelt das jüngste Track-book von Melina Lindenblatt und Matthias Göttenauer. Wie schon die Vorgängerbände zu Sardinien oder Korsika versteht sich das Werk (ISBN 978-3-00-065782, 24,90 Euro, experience.de) als klar strukturierter Wegweiser zu entdeckenswerten Strecken, und seien diese nur knapp einen Kilometer lang. Das Buch bietet jedoch auch deutlich opulentere Tracks, die ehrlich beschrieben sind, auch was die Bodenfreiheit oder den Schwierigkeitsgrad betrifft. Mit einem Wort: 218 Seiten Abenteuer in Deutschland!