Kläranlagen-Störfall

Die Aufklärung braucht Zeit

Die Untersuchungen zum Störfall in der Kläranlage Limbach und dem Fischsterben laufen. Ein Gutachten wurde in Auftrag gegeben.

19.05.2021 UPDATE: 20.05.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 9 Sekunden

Limbach/Elztal/Heilbronn. (schat) Es wird ermittelt, es wird überprüft. Und es wird wohl noch eine Weile dauern, bis tatsächlich belastbare Ergebnisse vorliegen. "Die Ermittlungen sind noch im Gange. Durch Gutachten soll nun geklärt werden, an was die Fische letztlich verendeten – Polymer, ungeklärtes Abwasser oder an beidem – und ob die Pumpe in einem technisch einwandfreien Zustand war", erklärt Polizeisprecher Carsten Diemer auf RNZ-Anfrage zum aktuellen Stand der Untersuchungen im Nachgang des folgenschweren Störfalls an der Kläranlage Limbach. Zur Erinnerung: Von der Anlage aus war in der Nacht von 5. auf 6. Mai ein zur Verdichtung von Klärschlamm eingesetztes Flockungsmittel in die Lautzenklinge und die Elz gelaufen, woraufhin es im Gewässer zu einem massiven Fischsterben kam. Die Polizei, respektive deren Abteilung Gewerbe und Umwelt, hatte nach dem Vorfall die Ermittlungen aufgenommen.

Die Erstellung der genannten Gutachten werde voraussichtlich mehrere Wochen in Anspruch nehmen, erklärt Carsten Diemer mit Blick auf die Zeitschiene. Außerdem müsse man abwarten, ob sich der Verantwortliche – ein Mitarbeiter der Firma, die an der Kläranlage mit dem Verpressen des Schlamms beauftragt war – zum Tatvorwurf äußere. Parallel dazu setze man die eigentliche Ermittlungsarbeit fort: "Sämtliche Vorschriften bzw. deren Einhaltung werden momentan geprüft", so der Polizeisprecher. Man gehe weiter von Fahrlässigkeit aus, ein Vorsatz sei nirgends zu erkennen. Auch haben sich laut Polizeiauskunft bislang "keine konkreten Anhaltspunkte gegen weitere Handelnde" im Fall ergeben.

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Unabhängig von den Ermittlungen der Polizei ist auch die Untere Wasserbehörde weiter mit dem Störfall und dessen Auswirkungen beschäftigt. Ein beauftragter Biologe hat zu Wochenbeginn Proben aus der Elz entnommen, soll nun seinerseits eine Bewertung zum Zustand der (Kleinst-)Lebewesen erarbeiten. Jan Egenberger, Pressesprecher des Landratsamtes, rechnet zeitnah mit Ergebnissen: "Erste Einschätzungen des Gutachters deuten darauf hin, dass in erster Line die Fische betroffen sind, während die Kleinstlebewesen – Makrozoobenthos – voraussichtlich keinen größeren Schaden davongetragen haben."