Insektensterben: Was tut die Stadt?

"Nehmen das Thema ernst"

17.01.2020 UPDATE: 17.01.2020 06:00 Uhr 49 Sekunden

Insektensterben: Was tut die Stadt?

Wie geht es den Insekten in Heidelberg? "Zahlen zum Insektenvorkommen in Heidelberg hat die Stadt nicht, da es hierzu keine wissenschaftlichen Untersuchungen gibt", so eine Sprecherin auf Anfrage. Daher seien alle Beobachtungen und Meldungen dazu "rein subjektiver Natur". Dennoch nehme die Stadt das Thema seit langem sehr ernst. Wie, zeigen diese Beispiele:

Das Landschafts- und Forstamt arbeitet schon seit vielen Jahren nicht nur glyphosat-, sondern generell pestizidfrei. Dies gilt sowohl für den Wald als auch für Grünflächen im innerstädtischen Bereich.

Es wird auf insektenfreundliche Vegetation gesetzt – "wo immer es möglich ist", erklärt die Stadtsprecherin. Beispiele sind Blühwiesen, Magerrasen oder Staudenflächen. Diese Umstellung geschehe aber nicht von heute auf morgen. "Das ist ein Prozess, da geeignete Anlagen komplett umgebaut werden müssen." In aller Regel sei dafür ein kompletter Bodenaustausch notwendig. Freizeitflächen wie das Neckarvorland, die als Liegewiese oder für Sportaktivitäten benötigt werden, blieben aber auch künftig reine Rasenflächen.

Die Stadtgärtnerei ist ebenfalls seit Jahren biozertifiziert und verwendet "Bio-Pflanzen".

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In der Feldflur werden Blühbrachen zusammen mit Landwirten angelegt.

Lösswände, zum Beispiel am Russenstein oder in Rohrbach, werden für Wildbienen offengehalten.

Die Stadt pflegt wertvolle Flächen wie am Steinberg oder Auerstein umfassend.

Im Rahmen der Biotopvernetzung wird Acker in Grünland umgewandelt. (ani)