Der Biber
> Aussehen: Der nacht- und dämmerungsaktive Biber gilt als zweitgrößtes Nagetier der Erde und ist in Deutschland besonders geschützt. Die Tiere werden bis zu 35 Kilogramm schwer und etwa einen Meter groß, dazu kommt noch die rund 30 Zentimeter lange Schwanzkelle. Sie setzt der Biber als Steuer und Antrieb beim Schwimmen ein.
> Leben im Wasser: Die Haare des Bibers wachsen besonders dicht, damit die Tiere im Wasser warm und trocken bleiben. Auch sonst sind Biber hervorragend an das Leben im Wasser angepasst: Sie haben Schwimmhäute an den Hinterpfoten und können ihre Nasen und Ohren beim Tauchen verschließen. Wie bei Nilpferden sind ihre Sinnesorgane weit oben am Kopf angebracht, weshalb die Tiere den Kopf nur wenig aus dem Wasser heben müssen, um sehen oder atmen zu können.
> Nahrung: Biber sind Pflanzenfresser, sie ernähren sich als Vegetarier von frischem Grünzeug wie Kräutern sowie von jungen Baumtrieben. Im Winter fressen Biber Baumrinde, indem sie die Rinde abziehen. Dabei helfen die ewig nachwachsenden, scharfen Zähne.
> Familientiere: Biber sind Familientiere. Sie leben mit ihren Partnern und dem Nachwuchs aus dem Vorjahr und dem aktuellen Jahr zusammen in ihrem Bau, dessen Zugang unter Wasser liegt. Nach zwei Jahren vertreiben die Eltern die dann geschlechtsreifen Jungtiere, die sich eigene Reviere suchen, um eine Familie zu gründen. Dieser Wanderbewegung fallen viele Tiere zum Opfer - sei es durch Revierkämpfe oder Unfälle auf Verkehrsadern.
> Keine Gefahr für den Menschen: Obwohl der Biber mit seinen Nagezähnen in Nordamerika sogar Wölfe oder Bären in die Flucht schlagen kann, geht von ihm kaum eine Gefahr für Menschen aus. Hundebesitzer sollten ihre Vierbeiner in Biberrevieren allerdings anleinen: Kommt es zu einem Kampf mit dem Biber, zieht der Hund sehr wahrscheinlich den Kürzeren.
> Temporär ausgerottet: Früher war der Biber aufgrund seines dichten Fells und seines essbaren Fleischs sehr begehrt. Die Bejagung führte dazu, dass der Biber in weiten Teilen Europas lange Zeit als ausgerottet galt. Nicht unerheblichen Anteil daran hatte die etwas kuriose Entscheidung der Kirche, den Biber im Rahmen des Konstanzer Konzils, das von 1414 bis 1418 tagte, als Fisch anzuerkennen. Damit war es Gläubigen möglich, Biberfleisch auch während der Fastenzeit zu verzehren.
> Rückkehr: Konsequenter Schutz und Auswilderungen haben im 20. Jahrhundert dafür gesorgt, dass sich die Bestände des Europäischen Bibers zuletzt wieder erholt haben. Seit Ende der 90er Jahre wandert er über Donau und Main zurück in seine früheren Gebiete. Stand 2018 gab es im Regierungsbezirk Karlsruhe mehr als 350 Biber und rund 90 Reviere. jam