Hintergrund Walter-Borjans Esken

26.12.2019 UPDATE: 27.12.2019 06:00 Uhr 48 Sekunden
„Wenn der Wohlstand, den wir alle erarbeiten, immer ungleich verteilt wird, gefährdet das den Zusammenhalt: Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken wollen einiges zurechtrücken, was ihrer Meinung nach in den letzten Jahren falsch lief. Foto: Kay Nietfeld

> Norbert Walter-Borjans machte sich vor allem durch den Ankauf von Steuer-CDs in seiner Zeit als nordrhein-westfälischer Finanzminister einen Namen. Geboren 1952 in Krefeld, ist er ein klassisches Arbeiterkind – der Vater Schreiner, die Mutter Schneiderin. In die Politik kommt der Diplom-Volkswirt 1984, es folgen Etappen als Regierungssprecher und Wirtschaftsstaatssekretär. Als Wirtschaftsdezernent und Stadtkämmerer in Köln beweist er Erfindungsreichtum – und entwirft unter anderem eine "Bettensteuer" auf Übernachtungen. Als NRW-Finanzminister avanciert er zum "Robin Hood der Steuerzahler" und bringt mit dem Ankauf von elf Steuer-CDs sieben Milliarden Euro in die Landeskasse – hinterlässt aber auch hohe Schulden. "NoWaBo" hat vier Kinder und ist Fan des FC Köln.

> Saskia Esken war bis zu ihrer Kandidatur für den SPD-Vorsitz wohl nur wenigen bekannt – dabei kann die Baden-Württembergerin auf eine bewegte Biografie zurückblicken. Aufgewachsen in Renningen bei Böblingen, bricht Esken (Jahrgang 1961) ein Politik- und Germanistikstudium ab, danach jobbt sie unter anderem als Paketbotin und Kellnerin. Dass sie zugleich eine Ausbildung als Informatikerin absolviert, verschafft ihr ein hohes Maß an Digitalkompetenz. In die Politik kommt sie über ihr Engagement im Landeselternbeirat, 1990 tritt sie der SPD bei. Für den Wahlkreis Calw sitzt sie im Bundestag. Die Parteilinke und dreifache Mutter gilt als kompetent, steht aber auch wegen Mobbingvorwürfen aus ihrer Zeit als Elternvertreterin in der Kritik. dpa/abs