HINTERGRUND Tafelberg

11.02.2021 UPDATE: 12.02.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 40 Sekunden

Für gehörige Diskussionen sorgen die Erhöhung der Abraumhalde und der Bau eines Zauns am Steinbruch in Mauer. Doch warum ist die Halde überhaupt notwendig? Was ist der Hintergrund?

> Im Steinbruch von Mauer baut die Firma "Hartmann Schotter und Kalkwerk" seit über 40 Jahren Muschelkalk ab. Jedes Jahr werden 350.000 bis 400.000 Tonnen Schotter produziert, wie Geschäftsführer Peter Rupprecht berichtet. Dieser werde im Umkreis von rund 30 Kilometern zum Bau von Straßen und Autobahnen sowie Plätzen verwendet. "Ohne uns müsste das Material über 100 Kilometer entfernt vom nächsten Steinbruch herangefahren werden", so Rupprecht. Die Vorkommen reichen noch rund zehn Jahre. "Der Steinbruch muss dann komplett verfüllt werden", erklärt der Geschäftsführer. "Es entstehen ein Biotop und ein Freizeitgebiet."

> Die weithin sichtbare Abraumhalde auf dem Steinbruchgelände wurde im Rahmen der Erweiterung des Steinbruchs im Jahr 2010 genehmigt. Sie durfte bis auf eine Höhe von 185 Meter über dem Meeresspiegel wachsen. "Wir durften hier auch unbelastetes Fremdmaterial verfüllen", erklärt Rupprecht und konkretisiert: "Aber nur Erdaushub mit Steinen, keinen Bauschutt." 70 bis 80 Prozent des Berges stammte aber aus dem Steinbruch. "Wir haben eigenen Abraum, aus dem wir keinen Schotter machen können", so Rupprecht.

> Die Erhöhung der Halde auf 210 Meter wurde im Jahr 2019 genehmigt und innerhalb von etwa drei Monaten abgeschlossen, erinnert sich der Geschäftsführer. Diese sei notwendig geworden, da das in Mauer noch vorhandene Vorkommen "perspektivisch sehr schlecht" sei. "Es fällt viel Material an, das wir nicht verwenden können", erklärt Rupprecht. Früher habe man dieses legal zum Beispiel für Hänge an Autobahnen verwenden können, was aber heute nicht mehr möglich sei. "Wir müssen außerdem schauen, dass wir an Einnahmen kommen und künftig auch wieder Erde von Privatleuten annehmen können", sagt der Steinbruch-Chef. Im Bereich der Aufschüttung sei nun die ursprüngliche Höhe des Geländes vor dem Beginn des Abbaus wieder erreicht. Das Material der Erhöhung stamme ausschließlich aus dem Steinbruch.

> Eine Begrünung des bisher braunen Hügels ist geplant. "Wir bringen nun reine Erde auf, denn auf den Steinen wächst nichts", erklärt Peter Rupprecht. Wenn das Wetter besser sei, werde voraussichtlich im März oder April mit einem Feuerwehrschlauch ein "Gelee" aus Pflanzensamen und Zellulose auf den Hügel aufgebracht. "Der Kegel wird grün", verspricht Rupprecht. "Es sieht noch nicht gut aus, aber es wird besser – wir tun, was wir können." Die Begrünung sei nicht vorgeschrieben, aber es gehe auch um Akzeptanz bei den Bürgern von Mauer. "Hartmann" rechnet mit Kosten zwischen 30.000 und 40.000 Euro. Der Auftrag soll bald vergeben werden. "Dann kann man später mal auf dem Berg rodeln oder Skifahren", sagt Rupprecht. (cm)