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Gemischte Gefühle bei Abiturienten

26.03.2020 UPDATE: 26.03.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 9 Sekunden

Die Kultusminister haben sich in dieser Woche geeinigt: Die Abiturprüfungen finden statt – und zwar in allen Bundesländern. Mit Rücksicht auf die aktuellen Schulschließungen wegen des Coronavirus wurden die Prüfungen in Baden-Württemberg allerdings verschoben. Statt nach den Osterferien sollen sie am 18. Mai beginnen. Diese Nachricht wurde rund um Heidelberg nicht überall mit Begeisterung aufgenommen.

Bei den Abiturienten habe er "eine sehr starke Anspannung wahrgenommen", ehe die landesweiten Prüfungen letztlich verschoben wurden, berichtet Benedikt Mancini, Leiter des Bammentaler Gymnasiums: "Jetzt sehen einige Schüler es sogar als Vorteil, in Ruhe für die schriftlichen Prüfungen lernen zu können." Dafür wird das Abitur in die Länge gestreckt, letzte mündliche Prüfungen sollen erst Ende Juli stattfinden. Die Universitäten passen ihre Anmeldungsfristen entsprechend an.

Am Max-Born-Gymnasium in Neckargemünd würden sich manche freuen, dass sie mehr Zeit zur Vorbereitung haben, andere hätten die Prüfungen gerne schnell hinter sich, berichtet Schulleiter Joachim Philipp. "Eine unserer sehr guten Schülerinnen hat beim Kultusministerium beantragt, die Prüfungen zum ursprünglich vorgesehenen Termin zu schreiben", so Philipp. Das wurde aber abgelehnt.

Und wie klappt die Vorbereitung, wenn die Schüler ihre Lehrer nicht persönlich sehen können? Der Leiter des Sandhäuser Friedrich-Ebert-Gymnasiums, Peter Schnitzler, meint: "Für die Abiturienten wäre jetzt eh die Phase, in der man an alten Aufgaben übt." So würden Lehrer Aufgaben stellen, die dann im Chat gemeinsam besprochen werden könnten. Ähnlich wird die Lage am Eppelheimer Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium bewertet. "Die Abiturienten sind mit dem Stoff durch und haben jetzt die besten Voraussetzungen, um daheim zu lernen", findet Schulleiter Thomas Becker.

Ohne starren Stundenplan ergeben sich vielleicht sogar Vorteile: "Ich gehe davon aus, dass der eine oder andere Abiturient morgens lieber eine Stunde länger schläft und dafür auch später am Tag noch arbeitet", vermutet der Sandhäuser Schulchef Schnitzler.