Hintergrund LSBTTIQ

09.08.2019 UPDATE: 11.08.2019 06:00 Uhr 51 Sekunden

Lesbische, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Trans- und Intersexuelle sowie Queere und Nicht-binäre Menschen, kurz: LSBTTIQ-Menschen, sind immer noch Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt. Das hat eine Studie des Vereins Psychologische Lesben- und Schwulenberatung Rhein-Neckar gezeigt. An der nicht-repräsentativen Online-Umfrage hatten sich Ende 2018 über 400 Personen aus Heidelberg, Mannheim und dem Rhein-Neckar-Kreis beteiligt.

61 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, schon einmal Beschimpfungen, Bedrohungen oder Gewalt erlebt zu haben. 45 Prozent wurden in den letzten zwölf Monaten im öffentlichen Raum durch einen anderen Menschen abgewertet, beschimpft oder bespuckt, 21 Prozent berichteten von sexueller Belästigung und 14 Prozent von sexuellen Übergriffen. Jeder zehnte Befragte gab an, Zeuge oder Betroffener eines körperlichen Angriffs gewesen zu sein. Jedoch ging nur eine von fünf Personen zur Polizei, wenn sie bedroht, körperlich oder sexuell angegriffen wurde. Das Gefühl, bedroht zu sein, hat den Studienergebnissen zufolge offensichtlich Folgen: So verzichten 89 Prozent der Teilnehmer nach einer Aussage im öffentlichen Raum auf Gesten gleichgeschlechtlicher Zuneigung wie Händchenhalten oder Küssen.

Die Studie wurde vom Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg und dem Fachbereich Demokratie und Strategie der Stadt Mannheim unterstützt. Die ersten Ergebnisse wurden im November 2018 im Rahmen einer gemeinsamen Sondersitzung des "Runden Tisches sexuelle und geschlechtliche Vielfalt" der Stadt und des "Runden Tisches LSBTTIQ" der Stadt Mannheim im Rathaus vorgestellt.

Info: Die ganze Studie gibt es über das Amt für Chancengleichheit, Bergheimer Straße 69, und hier online (sawe)