Hintergrund - Lobbach

16.08.2019 UPDATE: 16.08.2019 21:00 Uhr 54 Sekunden

> Der Lobbach - oder im regionalen Sprachgebrauch auch die Lobbach - hat seine Wortherkunft aller Wahrscheinlichkeit nach von der Lohe. Diese bezeichnet eine früher zum Gerben von Tierhäuten verwendete Baumrinde. Genommen wurde meistens Eichenrinde, da diese dem Leder eine charakteristische rötlich-braune Färbung verlieh.

Eine solche Lohgerberei gab es seinerzeit auch in Waldwimmersbach, einem Ortsteil der heute 2300 Einwohner großen Gemeinde Lobbach, die dem Gewässer ihren Namen verdankt. Gerbereien brauchten immer viel Wasser und so wurde für diese Gerberei das Wasser des Lobbachs verwendet.

Regional ist daher bei Einheimischen auch oft die Aussprache Loh-Bach anstatt Lob-Bach zu hören. Bis circa 1800 verlief der Lobbach, der nahe des Schönbrunner Ortsteils Haag entspringt, in Meckesheim mitten durch das Dorf, von Mönchzell kommend an der heutigen Luisenstraße (früher Mühlengasse) entlang und durch die Friedrichstraße (früher Breite Straße) weiter zur Elsenz.

Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Lobbach verlegt, sodass er heute auf Höhe der Meckesheimer Alla-Hopp-Anlage in die Elsenz mündet. Anschließend wurde ein Damm entlang des Lobbachs bis hin zum E-Werk, der früheren Werner’schen Mühle, gebaut.

Ziel dieser Maßnahme war es, den heutigen Ortskern für die Bebauung trockenzulegen. Nach der Verlegung des Lobbachs übrig blieb in Meckesheim das Greinersbächl, ein regulierter Wasserlauf, der vom Lobbach gespeist wurde. Sein Verlauf ist auf historischen Aufnahmen des damaligen Bürgermeisters Georg Ludwig aus der Zeit um 1930 noch gut zu erkennen. (lew)