Hintergrund KWM Weisshaar

23.08.2021 UPDATE: 07.09.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 8 Sekunden

Keine Innovation ohne Investition

Drei Mitarbeiter zählte Firmengründer Karl Weisshaar, als er 1979 das nach ihm benannte Unternehmen eröffnete. Als Mieter im ehemaligen "Mikrofonbau" in Mosbach übernahm er Stanz- und Schweißaufträge. Mit Erfolg: Schnelles Wachstum innerhalb der nächsten fünf Jahre machten einen Fabrikneubau am heutigen Standort in der Zwingenburgstraße 8 nötig.

Überwiegend waren es ehemalige "Luwa-Kollegen", die die Mitarbeiterzahl rasch auf 45 steigen ließ. Die duale Berufsausbildung startete, als neuer Geschäftsbereich kam die Computerindustrie hinzu. Bereits 1989 erweiterte KWM Weisshaar von 3500 Quadratmetern auf 10.000 qm Produktions- und Lagerfläche. Als wichtige Branchen belieferte man die Druckmaschinenindustrie und den Schienenfahrzeugbau. 1994 zog die Laserstrahlschweißtechnik im Bereich der Druckmaschinenindustrie ein. Dachklimageräte für Schienenfahrzeuge bildeten eine weitere Novität. Unter den knapp 200 Beschäftigten kamen einige aus den neuen Bundesländern. In Folge der Asienkrise endet das Zeitalter der Computerfertigung bei KWM Weisshaar kurz vor dem Jahrtausendwechsel.

Zum 25. Jubiläum besuchte Ministerpräsident Erwin Teufel die Firma, die gerade den achten Bauabschnitt realisiert hatte und 407 Beschäftigte zählte. Aluminiumprofilbearbeitung und die Montage von Klima- und Kältegeräten wurden neue Schwerpunkte. Auch 2008 setzten sich der Ausbau der Hallen und die Erweiterung des Betriebsgeländes fort. 18,5 Mio. Euro investierte man für die Installation eines großen Laser-Blech-Bearbeitungszentrums sowie weitere Umbauten.

Trotz Finanz- und Wirtschaftskrise zu Beginn der Zehnerjahre investierte die Firma weiter in technische Innovationen. So ermöglicht es eine neue Technik, bis zu zehn Meter lange Bauteile zu bearbeiten. Die 500-Mitarbeiter-Marke wurde schließlich 2018 geknackt. Mit der Übernahme von "Noske-Kaeser-Systems + Service", einem Hersteller für Fahrzeug-Klimatechnik, baute man den Bereich des Schienenfahrzeugbaus weiter aus. Bis 2022 will KWM Weisshaar verschiedene Bauteile für 177 Triebwagen produziert und geliefert haben. Bereits mehr als 100.000 Windkraftanlagen enthalten Blechschalen für die Schwingungsdämpfung aus Neckarelz. Ob der Coronakrise ist auch das Luftfiltergerät "IQAir Health Pro" in den Fokus des öffentlichen Interesses geraten. (lah)