Hintergrund - Interview Daniel Hopp

28.04.2019 UPDATE: 28.04.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 55 Sekunden

Adler-Geschäftsführer Daniel Hopp im Meisterinterview

Von Achim Wittich

Im Dezember 2017 entschied sich Adler-Klubchef Daniel Hopp (38) zum Neustart. Ein Dutzend Spieler verließen am Saisonende den Klub, dazu kam eine neue sportliche Leitung mit Trainer Pavel Gross und Manager Jan-Axel Alavaara. Nach nur einer gemeinsamen Saison wird nun über den Titel gejubelt.

Daniel Hopp, ist der Triumph für Sie überhaupt schon fassbar und haben Sie die Feierlichkeiten unbeschadet überstanden?

Unbeschadet überstanden habe ich die letzten Tage, ja. Die Freude ist natürlich riesig und die Erleichterung unglaublich groß. Realisiert und aufgenommen habe ich diesen großen Erfolg schon. Es macht uns unglaublich stolz, was in den letzten Monaten rund um die Adler passiert ist.

Vor allem die Souveränität der Mannschaft in Hauptrunde und Playoffs muss Sie unheimlich stolz machen?

Die Konstanz über die ganze Saison hinweg war sicherlich unsere große Stärke. Wir waren sportlich gesehen auf dem Punkt richtig fit und konnten die drei Playoff-Runden mit einer großen Souveränität abschließen.

Hätten Sie einen derartigen Durchmarsch erwartet?

Wir haben zwar gewusst, dass wir eine gute Mannschaft haben und gut vorbereitet sind, aber solch eine Bilderbuchsaison kann man natürlich nicht planen. Man kann sie sich vielleicht erträumen, aber sicherlich nicht erwarten.

Was waren für Sie die Hauptgründe für den Titelgewinn?

Wir haben ja eben schon über die große Konstanz gesprochen. Die Mannschaft, das Coaching-Staff, und alle drumherum sind jeden Tag mit großer Konsequenz und mit großem Engagement an die Sache herangegangen. Jedes Training und jede Spielvorbereitung wurden ernst genommen. Das ist eine Einstellung und eine Herangehensweise, die beispielhaft sind und letztendlich auch zum Erfolg geführt haben.

Wie groß ist der Faktor Pavel Groß?

Der Headcoach und das ganze Coaching-Staff, aber auch die Mannschaft haben einen unglaublich tollen Job gemacht. Wir sind ein großes Team, da zählt jeder Einzelne dazu, aber natürlich hat Pavel Groß mit seiner Arbeitsweise, seiner Professionalität und Konsequenz hier Maßstäbe gesetzt. Er hat natürlich großen Anteil an der Meisterschaft.

Die Unterstützung der Fans ist einzigartig in der Liga, oder?

Das kann man absolut so sehen. Ich denke nicht, dass es großspurig ist, wenn wir sagen, wir sind die Eishockey-Stadt Nummer eins in Deutschland. Die Unterstützung war unglaublich. Wir haben ein wahnsinnig treues Publikum. Dafür sind wir dankbar, demütig und stolz darauf.

Bereuen Sie es im Nachhinein, den Neuaufbau nicht schon vier Jahre früher eingeleitet zu haben, wozu Hans Zach geraten hatte?

Nachdem Hans Zach hier als Coach übernommen hatte, sind wir im Jahr darauf 2015 Meister geworden. Von daher war das ganz erfolgreich. Es ist klar, dass man sich in den Jahren danach darüber streiten kann, ob gewisse Entscheidungen früher hätten fallen können - mit dieser Kritik kann ich umgehen. Jetzt sind es aber die Tage, an denen wir auf das Erreichte stolz sein können. Wenn man sich zu einem Schritt entschließt, muss man auch zu 100 Prozent dahinterstehen. Das war bei mir so bei den Entscheidungen, die im Dezember 2017 gefallen sind. Von daher war das für mich der richtige Zeitpunkt.