Hintergrund - Hip-Hop-Archiv

30.01.2020 UPDATE: 30.01.2020 20:27 Uhr 43 Sekunden

> Heidelberg war einer der Ausgangspunkte des deutschen Hip-Hop, als die Musikrichtung in den 80ern und 90ern aus den USA nach Deutschland schwappte. Die Gruppe Advanced Chemistry, die sich 1987 gründete, gehörte dabei zu den Pionieren. Sie bestand aus Torch, Linguist, Gee-One, DJ Mike MD sowie Toni-L und war beeinflusst vom amerikanischen Conscious Rap und der Native-Tongue-Bewegung. In ihren Texten setzten sich die Rapper auch mit ihrer nationalen und kulturellen Identität auseinander. Beispielhaft dafür steht die Single "Fremd im eigenen Land", womit der Gruppe 1992 der Durchbruch gelang.

> Das Hip-Hop-Archiv ist ein Projekt von Kulturamt, Universität, Stadtarchiv und Hip-Hop-Vertretern wie Torch. 2011 entschied sich der Gemeinderat erstmals für die Einrichtung eines solchen Archivs in der Stadt. Doch erst acht Jahre später wurde es konkreter: Ende November unterzeichnete Torch einen Vertrag, mit dem er der Stadt zusicherte, seine Privatsammlung für das geplante Archiv zur Verfügung zu stellen. In den nächsten Monaten werden die Gegenstände nun im Stadtarchiv gesichtet, ausgewertet und digitalisiert. Wann sie in ein eigenes Hip-Hop-Archiv überführt werden können, hängt davon ab, ob der Gemeinderat Ende des Jahres die entsprechenden finanziellen Mittel im Doppelhaushalt 2021/2022 bewilligt. (pne)