Hintergrund - Geothermie Brühl

24.05.2021 UPDATE: 24.05.2021 06:00 Uhr 44 Sekunden

> Das Brühler "Loch": 2004 beginnt die Firma Geoenergy ein aufsehenerregendes Projekt, das nach einem hoffnungsvollen Start in einem Desaster endet. Als geeigneten Standort für sein geplantes Geothermie-Kraftwerk findet das Unternehmen ein Gelände im Brühler Süden. Die Anlage soll über 30 Jahre lang Strom und Wärme erzeugen – und damit genug, um 12.500 Vier-Personen-Haushalte zu versorgen.

Nach Erdstößen bei einem Projekt in Landau schlägt die Euphorie allmählich in Ablehnung um. Dennoch erhält Geoenergy 2011 vom Bergamt eine Bohrgenehmigung. Ein Jahr später beginnen die Bau- und Bohrarbeiten. 2013 gehen die ersten beiden Bohrungen in 3500 und 400 Metern Tiefe über die Bühne, die Tests verlaufen vielversprechend. Die Gemeinde wehrt sich juristisch gegen weitere Bauarbeiten, die im Frühjahr 2014 jäh enden. 2015 meldet Geoenergy Insolvenz an. Die Firma hat nach eigenen Angaben bis dato 15 Millionen Euro in das Werk investiert.

Zwar erklärt der Gemeinderat im November mehrheitlich, dass öffentliche Interessen durch eine erneute Erkundung negativ berührt seien und erteilt Investoren eine Absage. Das heißt aber nicht, dass die Baustelle bei dem Projekt von EnBW und MVV nicht wieder ins Spiel kommen könnte. Das Bergamt hat an der Fläche hinsichtlich künftiger Nutzungen nichts auszusetzen. (alb)