Hintergrund Flutkatastrophe Hilfe aus Bammental

19.08.2021 UPDATE: 19.08.2021 06:00 Uhr 40 Sekunden

Auch von emotionalen Begegnungen mit Betroffenen im Flutgebiet berichteten Manfred Gabler und Ulrike Karwath. "Man trifft dort auch immer wieder auf schlimme Einzelschicksale", sagt Gabler. So hätten er und weitere Helfer einen offenbar alleinstehenden Mann getroffen, der in einer Turnhalle untergebracht war: "Er hatte überhaupt nichts mehr – nur noch das, was er am Leibe trug." Also seien Gabler und seine Mitstreiter losgezogen und hätten dem Mann Kleidung und ein Handy besorgt. Insgesamt beobachtet der Neckargemünder bei zahlreichen Flutopfern eine gewisse "Scham", wie er sagt: "Viele trauen sich überhaupt nicht, um Hilfe zu bitten." So habe er kürzlich eine Frau getroffen, deren Wohnung fast vollständig zerstört gewesen sei: "Sie wusste gar nicht, dass es nur wenige Hundert Meter entfernt Essen gibt." Demnach habe die Frau auch "wochenlang in dem gekauert, was von ihrer Wohnung übrig geblieben ist". Gabler habe ihr dann seine Telefonnummer gegeben: "Ich habe ihr gesagt, dass sie mich anrufen soll, wenn sie irgendetwas braucht." Was Karwath außerdem besonders berührte: "Manchen Betroffenen ohne Handynetz und Bahnverbindung wurden nun sogar ihre Arbeitsplätze gekündigt." luw