HIntergrund Das Drama geht weiter

Der Streit im "Village"

20.02.2019 UPDATE: 20.02.2019 06:00 Uhr 55 Sekunden

Der Streit im "Village"

Das "Heidelberg Village" liegt in der Bahnstadt, zwischen Langem Anger und Grüner Meile. Verteilt auf zwei Gebäude gibt es 161 Mietwohnungen. Bauherr ist die Frey-Gruppe. Sie übernimmt über "Pro Scholare" selbst die Vermietung. Mit Förderungen wird teilweise ein Quadratmeterpreis von 7,50 Euro erreicht.

Für März 2017 ist ursprünglich die Fertigstellung geplant. Doch da der Generalunternehmer Implenia abspringt, kommt es zu erheblichen Verzögerungen.

30. März 2018: Einen Tag vor dem geplanten Einzug bekommen die Mieter von Haus B die Hiobsbotschaft: Die Bauabnahme sei noch nicht erfolgt. Viele Familien müssen übergangsweise in Ferienwohnungen oder im Hotel unterkommen. Die Umzugsfirmen waren bereits bestellt. Die Möbel werden eingelagert.

1. Juli 2018: Nach und nach dürfen die Mieter ins Haus B. Allerdings haben sie da weder Balkone noch Lüftungsanlagen oder Jalousien. Viele klagen über extrem hohe Temperaturen in ihrer Wohnung.

19. Februar 2019: Auch beim gestrigen Prozess sitzen "Village"-Geschädigte im Publikum. Ein junger Familienvater hatte die Miete in den Sommermonaten um 50 Prozent gekürzt. Ohne Mahnung bekam er die fristlose Kündigung. Über seine Räumungsklage entscheidet das Amtsgericht am 15. März. Andrea Arnold hingegen hat es geschafft: Sie gehörte zu den Mietern, die bereits im Frühjahr im Hotel leben mussten. Im Herbst musste die junge Familie wieder ins Hotel. Nach einem Wasserschaden in der "Village"-Wohnung hatte sich Schimmel gebildet. Nach einer monatelangen Odyssee hat die junge Familie endlich eine neue Bleibe gefunden - in einer Wohnung der städtischen Gesellschaft für Grund und Hausbesitz. hob