Hintergrund: Christoph Meyer-Manoras

11.11.2021 UPDATE: 11.11.2021 06:00 Uhr 41 Sekunden

> Ein besonders Betroffener im Stück "Verschlusssache" war Christoph Meyer-Manoras, der damals ermittelnde Heilbronner Staatsanwalt im Mordfall Kiesewetter. Die Süddeutsche Zeitung schrieb 2015, er stehe "stellvertretend für das Staatsversagen im NSU-Komplex". Vor allem aus seinen Aussagen in den Untersuchungsausschüssen wurden lange Passagen in dem Stück "Verschlusssache" zitiert – ebenso geschah dies in einem Blog zum Münchner Prozess (bis 2018) gegen Beate Zschäpe, der "Überlebenden" des NSU. Die Staatsanwaltschaft Heilbronn legt Wert darauf, festzustellen, dass der Eindruck nicht zutreffend ist, Meyer-Manoras habe sich selber in einem Blog dazu geäußert. Dies sei nicht geschehen, und es zu tun, wäre auch nicht korrekt gewesen. Sich selbst auf einer Bühne dargestellt und wörtlich zitiert zu sehen, ist im Nachhinein und bei einer erweiterten Erkenntnislage nach der Enttarnung des NSU sicher nicht einfach. Zu den immer noch anstehenden Fragen und Lücken in der Aufarbeitung des Kiesewetter-Mordes wäre auch eine Darstellung der Ermittlungsarbeit von Polizei und Staatsanwaltschaft hilfreich, so weitgehend öffentlich wie überhaupt möglich. Dies wäre ein wesentlicher Aspekt und Beitrag zur Aufklärung, die man auch Kiesewetter immer noch schuldig ist. (bfk)