Hintergrund aus dem Gerichtssaal

04.12.2019 UPDATE: 05.12.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 4 Sekunden

Aus dem Gerichtssaal

> Schmerzensgeld und ein Essen

Bereits am ersten Tag des "Kampfhunde-Prozesses" erklärte Peter Slania, Rechtsanwalt des 17-jährigen Hauptangeklagten, dass er in der Mittagspause 10.000 Euro als Schmerzensgeld-Anzahlung an die Vertretung des Nebenklägers übergeben habe. Nebenkläger ist das heute 16-jährige Opfer des Angriffs. Nach RNZ-Informationen handelte es sich um Bargeld. Zudem bietet der mitangeklagte Hundehalter als "Schritt zur Versöhnung" unter anderem an, das Opfer und dessen Familie zu einem Restaurantbesuch einzuladen – um zu ermöglichen, dass sie das Geschehene "besser verkraften".

> Opfer leidet noch psychisch

Das Opfer der Attacke erklärte, dass es in Folge der Verletzungen noch unter Schmerzen am Ohr und am Arm leide. Außerdem habe der Jugendliche immer wieder Angstzustände. "Ich höre manchmal Hundeschritte und das Kratzen der Krallen", sagte der 16-Jährige.

> "Bock auf Menschenfleisch"?

Bedeutend für das Strafmaß könnte noch eine mögliche Äußerung des Hauptangeklagten werden. Laut Zeugen habe dieser wenige Minuten nach der Attacke als Antwort auf die ähnliche Aussage eines Bekannten gesagt: "Ja, die Hunde hatten jetzt halt Bock auf Menschenfleisch."

> Hunde müssen wohl sterben

Viele fragen immer wieder nach dem Verbleib der beiden Hunde. Die RNZ erfuhr gestern von Verfahrensbeteiligten, dass die derzeit in einem Tierheim als "beschlagnahmte Beweismittel" untergebrachten Vierbeiner nach dem Urteil wahrscheinlich eingeschläfert werden.

> Mutter der Angeklagten weinte

Eine sichtbare Belastung ist der Prozess auch für die Mutter von zwei der drei Angeklagten. Als sich der 17- und der 22-Jährige vor Gericht persönlich bei dem Opfer entschuldigten, brach sie im Zuschauerraum in Tränen aus.

> Ausführlicher Kaufvertrag

Unter anderem wurde der vollständige Vertrag über den Kauf der Hunde vorgelesen. Dies dauerte länger als die Verlesung der Anklage. luw