Hintergrund August-Schütz-Bad

Es existiert seit 1930

13.09.2020 UPDATE: 13.09.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 24 Sekunden

Die Geschichte des Bades

Nachdem bereits 1927 erste Ideen für ein Freibad protokolliert wurden, erfolgte der Baubeschluss zwei Jahre später. Am 23. Juli 1929 beschloss der damalige Turnrat den Bau und hoffte auf Unterstützung der Verwaltung und der Bevölkerung. In dieser krisenbehafteten Zeit war das ein Wagnis und zugleich ein optimistisches Zeichen für die Zukunft.

Neben 9000 Reichsmark von der Gemeinde gab es Spenden von Bürgern, Darlehen und 6000 Reichsmark vom Verein selbst. Am Ende kostete das Freibad 23.000 Reichsmark. Der Badeausschuss legte im Juni 1930 die Eintrittspreise fest: Erwachsene "von hier" zahlten 25 Pfennig, Ortsfremde 30 Pfennig. Badezeiten, auch mal nur für Männer oder Frauen sowie Schulschwimmunterricht wurden in der Badeverordnung festgehalten.

Am 29. Juni 1930 wurde das Freibad offiziell eröffnet und erwies sich in den nächsten Monaten als beliebter Treffpunkt. Sanierungen, Preisänderungen und die Schließung im Jahr 1945 nach der Beschlagnahmung durch die Amerikaner prägten die weitere Geschichte. 1946 übernahm der Verein wieder das Freibad, das sich in einem schlechten Zustand präsentierte. Bestes Badewetter ließ die Besucherzahlen wachsen: Sonntags wurden bis zu 900 Gäste gezählt, in der Woche täglich 300 bis 400 Badende.

Nach und nach gab es Besserung, sodass 1953 eine neue und langersehnte Wasserumlaufrinne gebaut werden konnte. Kabinenneubau, Duschen und weitere Renovierungen folgten. 1955 bekam es den Namen "August-Schütz-Freibad". 1961 wurde das Freibad erweitert, aber weiterhin musste das Becken alle zwei bis drei Tage geleert und gereinigt werden. 1968 wurde eine Badewasserumwälzanlage installiert. Kosten: 27.000 D-Mark. Auch hier wurde alles in Eigenleistung ausgeführt. Unwetterschäden 1970 und 1972 sorgten für erneute Arbeit und Kosten, die sich seit 1968 auf 66.000 DM beliefen. Der Bau eines Kinderplanschbeckens fand ebenfalls zu dieser Zeit statt. 1981 gab es eine neue Wasseraufbereitungsanlage.

Umbau oder Neubau, fragte man sich Mitte der 1980er-Jahre, weil das Gesundheitsamt sich unter anderem eine Überlaufrinne wünschte. 1987 wurde das alte Becken abgebrochen. Im März 1988 sammelte man knapp 47.000 DM für das große Becken und das Kinderbecken. Im Juni wurde das komplett erneuerte Schwimmbad eingeweiht. Der Turnverein erhielt von der Landesregierung den Hauptpreis für die Anerkennung kommunaler Bürgeraktionen. Modernisierungen, auch bei der Technik, eine neue Rutsche, aber auch Überschwemmungen prägten die weiteren Jahre. 2004 gab es eine neue Chlorgasanlage, für die 40.000 Euro von Bürgern und Firmen gespendet wurden. Feste und Volleyball-Turniere finden statt und lassen das Bad zu einem Veranstaltungsort und Treffpunkt werden. (bju)