Hintergrund - Aufruf Netzstreik

23.04.2020 UPDATE: 23.04.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 8 Sekunden

Der Aufruf:

Der Grund des Protests: "Nur weil die Coronakrise so akut ist, macht die Klimakrise keine Pause", so die Aktiven von "Fridays for Future". "Wir haben einen Winter erlebt, der eher ein überlanger Herbst war, und auch jetzt macht sich die Trockenheit bemerkbar." Die Dringlichkeit der Klimakrise bleibe.

Parallelen zwischen den Krisen: Die Akteure machen auf die aus ihrer Sicht bestehenden Parallelen von Klima- und Coronakrise aufmerksam. "Flatten the curve" ("die Kurve abflachen") gelte nicht nur für das Gesundheitssystem in der Viruskrise, sondern auch für den Ausstoß von Klimagasen. Etwa weil durch einen zu starken Verbrauch von Ressourcen Kapazitäten überschritten werden – beim Klima sind es die der Erde. Es brauche einen schonenderen Umgang und – perspektivisch – die Klimaneutralität. Außerdem treffe die Virus- wie die Klimakrise besonders diejenigen, die finanziell am schlechtesten gestellt sind. "Vor allem der globale Süden hätte kaum Chancen, die Folgen der Krisen abzuwehren."

Die Befürchtung: Nach der Finanzkrise stiegen die Emissionen, weil der Ölpreis gefallen war. Aktuell ist zum Beispiel die Tonne Kohlenstoffdioxid im Emissionshandel extrem billig.

Die gute Nachricht: Nach Ansicht der Klimaschützer ist es ein gutes Zeichen, dass sich viele Verbraucher mit den Händlern im Ort solidarisiert und auf große Online-Händler verzichtet haben. Videokonferenzen werden akzeptiert, was eventuell zu einem zunehmenden Verzicht auf Flugreisen führt.

Der Netzstreik: Schüler und Studierende von "Fridays for Future" planen für heute einen Netzstreik. Jeder ist aufgerufen, digital "laut" zu werden. Ebenso kann man Schilder basteln und diese an Briefkästen oder Fenster hängen. Die Organisation ruft auch dazu auf, Statements, Fotos oder"SharePics" auf Whatsapp, Facebook oder Instagram zu teilen. Um den Protest sichtbar zu machen, gibt es den Hashtag #NetzstreikWeinheim. Er soll auf die Klimakrise aufmerksam machen und die Politik zum Handeln auffordern.

Weitere Infos gibt es auf der Webseite www.fridaysforfuture.de. (web/zg)