Hintergrund

19.03.2020 UPDATE: 19.03.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 6 Sekunden

Ausgangssperren in anderen Ländern

Um die Verbreitung des Coronavirus zu bremsen, droht Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) auch mit Ausgangssperren für Baden-Württemberg. Wie könnten diese aussehen?

> In Italien dürfen Einwohner das Haus nur noch für Einkäufe, die Arbeit und aus medizinischen Gründen verlassen. Den Grund müssen sie auf einem Formular vermerken, andernfalls drohen Geldstrafen.

> In Frankreich dürfen die Menschen das Haus nur verlassen, wenn es unbedingt notwendig ist. Erlaubt ist etwa: Lebensmittel einkaufen, Hilfsbedürftigen helfen, allein Sport machen oder zur Arbeit fahren, wenn Homeoffice nicht möglich ist. Auch hier gilt: Wer sich nicht an die Regeln hält, muss eine Geldstrafe zahlen. Jeder muss ein Formular dabei haben, auf dem der Grund angegeben ist.

> Die Spanier dürfen nur in Ausnahmefällen aus dem Haus. Sie dürfen ihr Heim etwa verlassen, um Kinder, Ältere und Hilfsbedürftige zu betreuen oder um ihren Hund Gassi zu führen. Es gibt viele Polizeikontrollen, bei Zuwiderhandeln drohen Geld- oder sogar Haftstrafen.

> Die Belgier müssen ebenfalls zu Hause bleiben. Auch hier gibt es aber Ausnahmen: Wege zur Arbeit, zum Einkaufen, für Arztbesuche und Post- oder Bankgeschäfte sind erlaubt. Auch Buch- und Zeitungsläden bleiben geöffnet. Spaziergänge und Sport an der frischen Luft sind sogar angeraten, aber höchstens mit einer Begleitperson und in sicherem Abstand von 1,5 Metern zu anderen Menschen.

> In Bayern wurden am Donnerstag zur Eindämmung des Virus in zwei oberfränkischen Kommunen im Landkreis Wunsiedel Ausgangssperren verhängt. Den Anfang hatte zuvor die oberpfälzische Kleinstadt Mitterteich gemacht. Dort darf "niemand mehr sein Zuhause ohne triftigen Grund verlassen". Ausnahmen gelten für den Weg zur Arbeit (mit Bescheinigung des Arbeitgebers) sowie für Einkäufe oder die Versorgung von Angehörigen.