Die neue DRK-Rettungswache in den Ziegelwiesen. Foto: Pfeifer
Wiesloch. (hds) Im Frühjahr 2018 starteten die Vorbereitungen für eine neue Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes (Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg), jetzt konnte diese, in den Ziegelwiesen gelegen, offiziell ihrer Bestimmung übergeben werden. Stationiert sind in den angemieteten Räumlichkeiten insgesamt drei Rettungswagen, zwei davon sind rund um die Uhr und dies an 365 Tagen im Jahr einsatzbereit, das andere ist für eine Zwölf-Stunden-Schicht vorgesehen. In den zurückliegenden Monaten wurde die Halle nebst Nebenräumen mit einem Kostenaufwand von insgesamt 170.000 Euro den Anforderungen entsprechend umgebaut.
Bei der Eröffnung betonte die Kreisgeschäftsführerin des DRK, Caroline Greiner, man freue sich über einen "modernen Standort", der die rettungsdienstliche Versorgung weiter verbessern werde und gleichzeitig dem Team hervorragende Arbeitsbedingungen biete. Neben den Abstellmöglichkeiten für die Fahrzeuge (212 Quadratmeter) stehen am neuen Standort nach Worten Greiners noch weitere 280 Quadratmeter für Funktionsräume wie Medikamenten- und Wäschelager, Duschen, Toiletten sowie Aufenthalts- und Ruheräume zur Verfügung. Insgesamt 30 Mitarbeiter - erfahrene Notärzte, Rettungsassistenten und Sanitäter - werden künftig vom jetzt eingeweihten Standort aus agieren können. Die Leitung der Rettungswache übernimmt zunächst Ramon Hoeft, im kommenden Jahr wird Tobias Riedinger diese Aufgabe übernehmen.
Bei der offiziellen Übergabe dabei waren (von links) Pierre Enzlinger und Matthias Bender (Rettungssanitäter), Joachim Hudecek, Ramon Hoeft, Jürgen Wiesbeck, Caroline Greiner, Steffen Stadler, Sibylle Würfel und OB Dirk Elkemann. Foto: PfeiferNach der Aufstockung des Fahrzeugparks sei es notwendig geworden, neue Räumlichkeiten zu finden. Wie Greiner ausführte, hat man zwischenzeitlich die Neuanschaffungen beim DRK in Wiesloch (Baiertaler Straße) und in Walldorf vorübergehend unterbringen können. Insbesondere in Walldorf sei man schnell an die Kapazitätsgrenze gestoßen und so war es notwendig geworden, einen neuen, zusätzlichen Standort zu schaffen. "Wir haben dies gemeinsam geschafft", sagte sie, sichtlich froh, dass die Interimslösung ein Ende gefunden hat.
Die Planung für die Erweiterung habe sich auf den ersten Blick schwierig gestaltet. "Die größte Herausforderung war dabei im ohnehin gefragten Gebiet Wiesloch/Walldorf eine geeignete Immobilie zu finden - aber wir hatten Glück." So habe man im Oktober 2018 einen entsprechenden Mietvertrag unterzeichnen und somit den Planungsprozess auf den Weg bringen können. "Jetzt verfügen wir als DRK-Kreisverband über insgesamt elf Standorte für Rettungs- und Notarztfahrzeuge. Von dort aus konnten im Vorjahr mehr als 35.000 Einsätze abgewickelt werden", informierte Greiner. Sie dankte allen Beteiligten, die an der Umsetzung mitgewirkt hatten. So auch den Kostenträgern - den Krankenkassen - und dem Eigentümer der angemieteten Halle, mit dem man ohne Probleme habe verhandeln können.
Die stellvertretende Präsidentin des DRK-Kreisverbandes, die Malscher Bürgermeisterin Sibylle Würfel, zeigte sich ebenfalls erfreut, dass man das Projekt nach einer doch langen Planungsphase habe realisieren können. Nicht zuletzt die Auflagen beim Brandschutz hätten viel Aufwand erfordert, auch ein Wasserrohrbruch während der Umbauphase habe den Zeitplan ins Stocken gebracht. Frau Würfel sprach ebenfalls ihren Dank für den engagierten Einsatz bei der Umsetzung des Projektes aus. "Da wurde bis zuletzt mit ’heißer Nadel’ gestrickt, damit die Punktlandung gelingt", betonte sie.
Mit dem Satz "Jetzt können wir noch ruhiger schlafen" begann Wieslochs OB Dirk Elkemann sein Grußwort. Er freue sich, dass man einen neuen Baustein in das bereits gut funktionierende Rettungssystem der Region einfügen könne. "Wichtig ist vor allem, dass die unterschiedlichen Hilfs- und Rettungsorganisationen gut zusammenarbeiten. Dies ist bei uns in der Region der Fall", meinte er. Aus Sicht Elkemanns ist der jetzt gewählte Standort, fast auf der Gemarkungsgrenze zwischen Wiesloch und Walldorf gelegen, nahezu ideal. Von hier sei es nicht weit zu den Autobahnen, gerade auf der A 6 häuften sich die Unfälle mit Schwerverletzten in der jüngeren Zeit dramatisch. "Es ist daher gut, schnell vor Ort sein zu können." Elkemann wünschte den Teams bei den Einsätzen, dass man als Rettungskräfte nicht behindert oder sogar körperlich angegangen werde. Leider ein unerfreuliches Phänomen, das man immer wieder beobachten müsse.