Bei der Eröffnung des „Wietalbades“ Ende Juni durften 300 Besucher pro Schicht ins Wasser und auf die Liegewiesen. Foto: Pfeifer
Wiesloch. (hds) Noch bis kommenden Freitag, 18. September, besteht die Möglichkeit, im "Wietalbad" Bahnen zu schwimmen oder die Rutschen zu nutzen. "Wir haben diese besondere Saison verlängert, da die Wetterprognosen für die kommenden Tage sehr gut sind", begründete Rüdiger Kleemann, der Leiter der Stadtwerke und für das Freibad zuständig, in einem Pressegespräch die Aktion. In seinem Fazit sprach er von einer Saison, die das Bad noch nicht erlebt habe und hoffentlich auch nicht wieder erleben werde. Bedingt durch die Corona-Pandemie hatte das Freibad mit deutlicher Verspätung erst am 26. Juni geöffnet und dies unter strengen Auflagen.
Bis jetzt besuchten etwas mehr als 34.000 Besucher das "Wietalbad", 33.000 habe man unter den besonderen Bedingungen im Vorfeld eingeplant. Wie Kleemann weiter ausführte, seien bisher rund 91.000 Euro an Eintrittsgeldern in die Kassen geflossen, 100.000 Euro sah die Kalkulation zu Beginn der Saison vor. "In einem normalen Jahr sind es so um die 250.000 Euro, die wir einnehmen." Somit erhöht sich das Defizit um eben diesen nicht eingenommen Betrag. "Wir werden dann bei etwas mehr als 900.000 Euro Verlust in diesem Jahr landen", informierte der Leiter der Stadtwerke. In einem regulären Jahr hat sich das Defizit für das Freibad bei mehr als 700.000 Euro eingependelt.
Für Kleemann steht fest: Das Jahr war geprägt von Kompromissen. "Wir hatten ja mit 300 Besuchern pro Schicht angefangen, dies Anfang August auf 450 gesteigert", berichtete er. Täglich wurde in drei Schichten Einlass gewährt. "Mehr ging nicht, alleine schon wegen des Rückstaus an der Kasse." Der Zuspruch sei, trotz aller Einschränkungen, insbesondere in der Ferienzeit erfreulich gewesen. So war man oftmals "ausgebucht", an den Wochenenden war das Freibad stark frequentiert.
Das Verhalten der Besucher in den zurückliegenden Wochen habe kaum Anlass zu Beanstandungen gegeben. "Wir wollen da ein großes Lob für die gezeigte Disziplin aussprechen", erklärte Kleemann. Seine Mitarbeiter mussten nur selten steuernd eingreifen: So habe es beispielsweise hin und wieder großen Andrang an der Rutsche gegeben, die man dann für kurze Zeit gesperrt habe. Kleemann dankte auch dem Pächter der Gastronomie im Bad. "Toll, dass er unter den erschwerten Bedingungen und bei nicht so großem Umsatz überhaupt aufgemacht hat."
Wie bei einem Gastronomiebesuch wurden die Besucherdaten im Schwimmbad für einen Zeitraum von vier Wochen aufgehoben – und dann gelöscht. "Es gab bei uns bis jetzt keinerlei Nachfragen seitens der Gesundheitsbehörde. Wir können deshalb erfreulicherweise davon ausgehen, dass es im "Wietalbad" zu keinerlei Kontakten mit infizierten Personen gekommen ist. Dies ist, trotz aller Beschränkungen, doch sehr erfreulich", sagte Kleemann beim Pressegespräch. Nun hofft man seitens der Stadtwerke auf das kommende Jahr – möglichst ohne Einschränkungen.