Vollbremsung bei den Brückenarbeiten
Keine Sperrung ab 21. August - "Verkehrsrechtliche Anordnung" liegt nicht vor - Verschiebung um mindestens vier Wochen

Die Sperrung der K 4170 zwischen Dielheim und Rauenberg zum Abriss der Brücke für nächste Woche wurde abgeblasen, es fehlt die verkehrsrechtliche Anordnung. Foto: Endres
Von Michael Endres
Rauenberg/Dielheim. Die fünfmonatige Vollsperrung der Kreisstraße 4170 zwischen Dielheim und Rauenberg verzögert sich. Der seit Wochen angekündigte Starttermin für die Bauarbeiten an der Autobahnunterführung, der kommende Montag, 21. August, wurde abgeblasen. Das hat der Sprecher des Baukonsortiums "ViA6West", Gerald Hauke, am Mittwoch kurzfristig mitgeteilt.
Eigentlich hatte das Konsortium, das im Rahmen eines öffentlich-privaten Partnerschaftsmodells (ÖPP) den Zuschlag für das Großprojekt des A 6-Ausbaus erhielt, vorgesehen, dass ab nächster Woche die Abrissbagger anrücken, um die Unterführung der Autobahn Stück für Stück abzutragen. 20 Wochen sollte die erste Vollsperrung der wichtigen Verbindungsstraße über den Buckel zwischen Dielheim und Rauenberg dauern, bis die erste Hälfte des maroden Bauwerks ersetzt ist. Jetzt gerät das Großprojekt ins Stocken. Die so genannte "verkehrsrechtliche Anordnung", die unter anderem die Umleitung über verschiedene Strecken beinhaltet, ist noch nicht erteilt. Das wirbelt den gesamten Zeitplan durcheinander, "die Arbeiten verschieben sich mindestens um vier Wochen," erklärt Unternehmenssprecher Gerald Hauke.
Straßenbelag wird schon abgefräst
Auch dumm gelaufen: Die ganzen Umleitungsschilder mit den Datumsangaben sind jetzt für die Katz’, es müssen neue bestellt und hurtig geliefert werden. Betroffen von der Vollbremsung im Zusammenhang mit dem A 6-Ausbau sind darüber hinaus alle Ersatzfahrpläne der Busunternehmen. Ursprünglich hatten Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) beziehungsweise Südwestdeutsche Verkehrs-AG (SWEG) Änderungen für die Linien 702 und 707 geplant; sie sind Makulatur. "Darauf hatten wir aber keinen Einfluss", erklärt Hauke.
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Eigentlich hätte es am kommenden Montag mit dem Brückenabriss losgehen können, denn seit vorgestern ist die Fahrbahn Richtung Walldorfer Kreuz der Autobahn zwischen Sinsheim und Wiesloch auf die Gegenseite verschwenkt. Der gesamte Verkehr wird ab Kilometer 600,3 umgeleitet, das ist bei der Brücke über die A 6 zwischen Balzfeld und Tairnbach.
Zwei Spuren gibt es auf einer Länge von 10,8 Kilometern Richtung Walldorfer Kreuz, zwei Richtung Sinsheim - die so genannte 4:0-Verkehrsführung. Auf der ursprünglichen Fahrbahn Richtung Wiesloch dürfen jetzt nur noch Baufahrzeuge über den maroden Straßenbelag rumpeln, hier wird bereits der Asphalt abgefräst. Und eben im Zuge dieser Arbeiten sollte auch der nördliche Teil der Autobahnunterführung bei Dielheim abgerissen werden; der andere Teil des Bauwerks sollte ebenso mit fünfmonatiger Straßensperrung nach Verschwenkung der Autobahn auf die dann neue dreispurige Fahrbahn gebaut werden. Angesetzt dafür war das Spätjahr 2019 - ob dieser Termin eingehalten werden kann, dazu gibt es noch keine Informationen.
Wie berichtet, sorgt die Vollsperrung der K 4170 zwischen Dielheim und Rauenberg vor allem bei den Berufspendlern für massives Bauchweh, zumal dieses Route als Ausweichstrecke für Altwiesloch gilt. Laut Verkehrszählung nutzen täglich bis zu 10.000 Autofahrer und 300 Lkw die Strecke.



