Familienzirkus Bely - Das Zuhause von Illusion und Nostalgie
Der Familienzirkus Bely zeigt bis zum 29. September Artistik, Clownerie, Tierdressuren, Tanz und mehr in Walldorf

Scheinbar mühelos schwebt Nania Lajana an den Vertikaltüchern unter der Zirkuskuppel: Das und viel mehr bietet der Circus Bely noch bis 29. September in Walldorf. Foto: Pfeifer
Walldorf. (julk) "Lassen Sie ihren Kummer draußen, kommen Sie in unsere Herzen. Im Land der Illusionen. In unserem Zuhause, in Ihrem Circus Bely": So begrüßt Marina Frank-Bely die Besucher. Und tatsächlich: Beim Betreten des Zirkuszelts vergessen Groß und Klein den Alltag.
Zahllose funkelnde Lichter, der Duft von Popcorn und ein riesiger Sternenhimmel, der sich über den Köpfen des Publikums erstreckt. Auch dieses Jahr gastiert der Circus Bely in Walldorf (an der B 291 am Blumenhaus Wedel, nahe der Autobahnauffahrt). Bis zum 29. September treten die Artisten täglich um 16 Uhr auf - Montag ist Ruhetag. Mit viel Herz stellt die Zirkusfamilie eine Show auf die Beine, die zum Mitfiebern und Staunen einlädt.
Über 100 Tiere gehören zum Familienunternehmen: Rinder, Kamele, Alpakas, Dromedare, Pferde, Ponys, Ziegen, Schafe, Schweine, Hunde, Hasen, Gänse und Hühner. Doch die Belys legen nicht nur auf das Training ihrer Tiere wert, sondern natürlich auch auf deren Haltung. Der Zirkus ist für seine Tierhaltung mit der "Note 1"ausgezeichnet, für die beste Tierhaltung, die in einem europäischen Wanderzirkus möglich ist, wie Marina Frank-Bely betonte.

Kevin zeigt auf wackligen Rola-Bola-Brettern Kunststücke: Das und viel mehr bietet der Circus Bely noch bis 29. September in Walldorf. Foto: Pfeifer
Hoch in der Luft eröffnet Nania Lajana die Vorstellung an den Vertikaltüchern. Kopfüber oder mit überschlagenen Beinen hängt sie in den Tüchern und fasziniert das Publikum mit unglaublicher Körperspannung und Beweglichkeit. Die Akrobatin scheint geradezu durch die Luft zu schweben, mühelos und elegant bewegt sie sich oder vollführt Überschläge. Als sich Nania scheinbar kopfüber in die Tiefe stürzen lässt - um sich kurz vor dem Boden abzufangen - stockt dem Publikum der Atem. Erst als sie wieder auf festem Boden steht, können die Zuschauer erleichtert aufatmen.
Sechs schwarze Friesen betreten mit Nino Renado die Manege. Die festlich geschmückten Pferde traben in Formation, laufen rückwärts oder drehen sich um sich selbst. Bevor sie das Rampenlicht verlassen, steigen sie auf Ninos Kommando und verbeugen sich vor dem Publikum. Kevin Sperlich-Bely präsentiert einen Balanceakt, der das Publikum ins Schwitzen bringt. Auf einem Tisch balanciert er auf einem "Rola Bola"-Brett, das auf einer Rolle liegt, doch nicht nicht nur das - Kevin jongliert dabei oder springt Seil. Er steigert sich weiter, indem er drei Rollen stapelt oder einen Turm aus Rola Bolas errichtet und auf das wacklige Gebilde springt. So führt der Akrobat Kunststücke vor, ohne die Balance zu verlieren. Begeistert klatscht das Publikum Beifall.
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Nach dieser Anspannung lockert Nino als Clown die Stimmung wieder: Die neunte Generation der Familie Bely, Maddox, der mit gerade mal vier Jahren der jüngste Clown Europas ist, und die dreijährige Sumisha, unterstützt Nino tatkräftig bei seinen Streichen. Die drei musizieren gemeinsam und ärgern Marina Bely mit frechen Antworten. Vor allem die Kinder im Publikum lachen herzlich über dieses Schauspiel.
Zusammen mit seinen Hunden betritt Willi Adrian als Nächstes die Manege und lässt die Tiere zahlreiche Tricks vorführen. Ob auf den Hinterbeinen Slalom laufen, über Hindernisse hüpfen oder sogar auf den Vorderbeinen gehen - die Tiere gehorchen ihrem Trainer aufs Wort und werden dafür mit vielen Leckerlis belohnt. Nadjana Silvana und Diana Petrova begeistern die Zuschauer mit Tanzeinlagen in glitzernden Kostümen und passender Musik.

Clown Nino, verstärkt durch Maddox, vier, und Sumisha, drei Jahre, treibt seine Späße: Das und viel mehr bietet der Circus Bely noch bis 29. September in Walldorf. Foto: Pfeifer
Nicht einmal in der Pause wird es beim Circus Bely langweilig, denn die Familie bietet kostenloses Pferdereiten für Groß und Klein an und sorgt damit für strahlende Kinderaugen. "Zirkus so hautnah zu erleben, ist nicht überall möglich", versichert Marina Bely stolz. Damit behält sie recht, als nach der Pause zwei Kühe, die zur Hofnummer von Willi und Nadjana Silvana gehören, ihre Köpfe ins Publikum strecken. Überdies zeigen Ziegen, Gänse und Hunde ihr Können. Gehorsam befolgen sie Willis Anweisungen und bringen die Zuschauer zum Staunen und Schmunzeln.
Lachen müssen die Besucher auch bei den tanzenden Tellern, die Nino präsentiert. Er lässt echte Porzellanteller auf biegsamen Stangen rotieren und kommt richtig ins Schwitzen, als er versucht, alle gleichzeitig in der Luft zu halten. Die Kinder rufen ihm immer wieder zu, wenn ein Teller abzustürzen droht und fiebern hörbar mit. Bewunderung liegt in der Luft, als Diana Petrova am Trapez turnt. Hoch oben hält sie sich mal mit einer Hand, mal mit den Füßen und mal gar nicht mehr fest, während sie kopfüber auf dem Ringtrapez "liegt".
Als Höhepunkt tritt Harry Alfredo, Marinas Mann, mit dem sogenannten "Sulky-Sprung" auf, der einzigartig in ganz Europa ist. Mit einem echten Trabergefährt in den Händen springt er auf ein galoppierendes Pferd. Den Zuschauern bleibt die Luft weg und Unglauben macht sich breit, als Harry den scheinbar unmöglichen Sprung beim zweiten Versuch erfolgreich ausführt und auf dem galoppierenden Pferd steht.
Zum Abschluss betritt die gesamte Familie die Manege und holt sich ihren wohlverdienten Applaus vom begeisterten Publikum ab. Eltern, Kinder, Enkel, alle arbeiten in der Familie Bely zusammen und machen Zirkus mit Leib und Seele, der Erwachsene zurück in ihre Kindheit versetzt und Kinderaugen strahlen lässt. Ein Hauch Magie im Alltag.
Info: Tickets gibt es unter Telefon 01 72/7 29 20 93 oder an der Zirkuskasse.