Musik aus aller Herren Länder - authentisch gespielt und interpretiert: die Band "Blu" bei ihrem Konzert im Rahmen des "Swingin’ WiWa"-Festivals. Foto: Pfeifer
Wiesloch. (jdh) Eine weitere Woche "Swingin’ WiWa" ließ das Trio "Blu" im Palatin-Restaurant ausklingen. Rolf Schaude, Gigu Neutsch und Neo Stephanou sind drei ausgefallene Musiker, sie sind drei Bassisten und sie beherrschen zusammen acht Sprachen. Auch zusätzliche Instrumente wie etwa die Gitarre oder die Klarinette haben die Multiinstrumentalisten in der Hinterhand. Alle sind sie auch in anderen Bands aktiv: Rolf Schaude ist zum Beispiel bestens bekannt von den "Nachtigallen" und Gigu Neutsch kennt man von der "Freddy Wonder Combo".
Halbakustisch und in den unterschiedlichsten Stilarten singen und spielen sie zusammen für ihr gemeinsames Herzensprojekt "Blu". Ihre große Gemeinsamkeit? Die Liebe zum Reisen. Das Trio will auch seinen Zuhörern eine Reise um die Welt bieten. Auf diese Weise konnten die Gäste in der gewohnt lockeren Atmosphäre von "Eddie’s Music Lounge" neben dem üblichen Büfett auch die typischen Melodien verschiedenster Länder genießen.
Das Trio verband den Geist der Musiktraditionen dieser Welt zu einem einzigen stimmigen Abend: Töne von Stevie Wonder begleiteten die Zuhörer etwa nach Afrika. Es gab einen Abstecher nach Norwegen, der beweisen sollte, dass auch im kalten Norden warmherzige Lieder entstehen können. Neo Stephanou wusste besonders mit seinen portugiesischen Einlagen zu überzeugen. Es gab auch einen Kurztrip nach Hawaii - der sei aber eine Mogelpackung, denn keiner der drei sei bislang auf Hawaii gewesen. Natürlich wolle man aber gerne auch dorthin. Warum das Trio irgendwann auch ein Seemannslied auspackte? Rolf Schaude meinte: "Wir Musiker haben Ähnlichkeiten mit den Seemännern." Man komme als Musiker zum Beispiel wie auch die Seemänner nicht oft nach Hause.
Ein Highlight für viele war sicherlich das, was die drei Musiker schlicht "Bass-Medley" nannten. Die Basslinien von bis zu 18 bekannten und weniger bekannten Liedern zusammengepackt in eine einzige kraftvolle Musiknummer. Das Publikum konnte dabei für sich die Lieder erraten. Die Band erntete für ihre Stücke immer wieder einen warmen Applaus. Rolf Schaude erklärte: "In die Lieder fließen die Erfahrungen von unseren Reisen ein - wir tauchen dabei in die Kultur und in die Sprachen unserer Zielländer ein." Gespielt werde stets die landestypische Musik. Dabei halte man sich aber nicht nur an Coversongs: "Auf unseren CDs sind fast nur unsere eigenen Stücke." Auch bei den eigenen Songs fange man natürlich weiterhin den musikalischen Geist aller Herren Länder ein. Verdienen würden die Musiker an dem Projekt nicht wirklich. Man biete bewusst keine Dienstleistung an - gespielt werde, was die Band liebt. Wer die Songs dann auswählt? Gigu Neutsch meinte schmunzelnd: "Wir sind eine demokratische Band." Wenn zwei einer Meinung seien, zöge der dritte einfach mit.
Edgar "Eddy" Berlinghof, Hauptorganisator von "Swingin’ WiWa", zog am zehnten Tag des Festivals eine vorläufige Bilanz: Besonders stolz sei er darauf, dass sich die Wieslocher und Walldorfer mittlerweile mit dem Festival identifizieren könnten, dessen wichtiges Anliegen auch die Verbindung von Kultur und Gewerbe sei. Dabei blickte er zurück auf Events in Autohäusern, Sonnenstudios und sogar einem Wasserbettenstudio. Auch an diesem Tag seien viele Gäste gekommen, obwohl man mit vielen anderen Veranstaltungen und dem hervorragenden Wetter konkurriert habe. Seine Fortsetzung findet "Swingin’ WiWa" am morgigen Mittwoch, 20 Uhr, mit einer offenen Bühne im "Harry’s" Walldorf.
Info: Alle Informationen zum Trio sowie deren CD sind im Internet unter www.blu-trio.de verfügbar.