Das Gewerbegebiet "Schiff II" an der Erschließungsstraße "Im Schiff" in St. Leon-Rot. Foto: Ulrika Lawinger-Erhard
Von Sophia Stoye
St. Leon-Rot. Fünf neue Unternehmen werden sich bald im St. Leon-Roter Gewerbegebiet "Schiff II" ansiedeln. Ein weiteres Unternehmen aus Reilingen, das sich ebenfalls beworben hatte, konnte sich gegen die anderen nicht durchsetzen.
Zwischen 1000 und knapp 1700 Quadratmeter sind die fünf Grundstücke groß, die der Gemeinderat nun mehrstimmig an Unternehmen aus der unmittelbaren Region vergeben hat.
Das größte Grundstück teilten die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte – auf Empfehlung der Verwaltung – einem Fachhandel für Heim-, Tier-, und Gartenbedarf zu. Grund der Bewerbung war, dass das bereits in der Gemeinde ansässige Unternehmen von neuen Inhabern übernommen wurde, die das Gewerbe nun aufrechterhalten und erweitern möchten. "Es ist angedacht, das regionale Einkaufserlebnis zu stärken und das heimische Gartenerlebnis zu fördern", heißt es in der Beurteilung durch die Verwaltung. Deshalb sehe man die Ansiedlung in unmittelbarer Nähe zu Supermärkten und Drogeriemarkt als geeignet an.
Ebenso sind zwei weitere Gewerbe bereits ortsansässig, die beide ihren Betrieb erweitern und ins "Schiff" verlegen wollen. Zum einen eine Firma für Bauleitung, Planung sowie Hoch- und Tiefbau, die im Gewerbegebiet ein Büro- und Ausstellungsraum mit einer Halle und Betriebsleiterwohnung zu errichten plant, so die Beurteilung der Verwaltung.
Carsten Kamuf (CDU) gab dabei zu Bedenken, dass laut Gesetzbuch eine solche Wohnung nur betrieblich bedingt und in Ausnahmefällen zugelassen und nicht als Miet- oder Eigentumswohnungen genutzt werden könne. "Wir werden auf jeden Fall noch einmal darauf hinweisen, dass da enge Grenzen gesetzt sind", merkte Bürgermeister Alexander Eger an.
Zum anderen handelt es sich um ein Unternehmen, das solarbetriebene Leuchten entwickelt und produziert und nun ein Büro- und Produktionsgebäude errichten möchte.
Die übrigen zwei Firmen haben beide ihren Sitz außerhalb von St. Leon-Rot, planen aber, ihn in die Gemeinde zu verlegen. Eines davon ist ein Unternehmen für Kabelschutzsysteme. "Aufgrund der Montagetätigkeit kommt es zu keinen bedenklichen Luft- und Lärmemissionen", merkt die Verwaltung in ihrer Beschlussvorlage an. Bei dem anderen der beiden Gewerbe handelt es sich um eine Firma für Schlüsselfertigbau und Rohbau.
"Wer Maurer- und Betonbauer kennt, der weiß, wie Betriebsgelände aussehen können. Wir erwarten hier einen Konflikt zum Ärztehaus in unmittelbarer Nachbarschaft", äußerte sich Kamuf. Bürgermeister Eger erklärte daraufhin, der entsprechende Bewerber habe betont, dass er das Gelände optisch ansprechend gestalten werde.
"Es handelt sich um verschiedene mittelständische Unternehmen, die hier wirklich gut reinpassen", stellte Tobias Rehorst (Freie Wähler) fest. Roland Hecker (FDP) merkte an, dass die Gemeinde in einem vorangegangenen Tagesordnungspunkt an die SAP Fläche im Gewerbepark mit einem Quadratmeterpreis von 80 Euro verkauft hat, nun aber für "kleine Unternehmen" Fläche für 155 Euro pro Quadratmeter verkauft.
Bauamtsleiter Werner Kleiber wies allerdings darauf hin, dass sich das Gewerbegebiet "Schiff II" mitentwickelt habe, weswegen die Einstiegskosten weitaus höher seien als im Gewerbepark. "Deswegen gibt es diese Preisunterschiede", so Kleiber.