Auch diese „feurigen“ Gesellen wollen sicher über die Straße. Foto: Pfeifer
Region Wiesloch/Walldorf. (RNZ) Die frühlingshaften Temperaturen locken wieder zahlreiche Amphibien aus ihren Winterquartieren. Bei diesen deutlichen Plusgraden begeben sich Kröten, Frösche, Salamander und Molche auf Wanderschaft zu ihren angestammten Laichplätzen. Darauf weist das Landratsamt in einer aktuellen Pressemitteilung hin und auch die Umweltbeauftragte des Gemeindeverwaltungsverbands Rauenberg, Jasmin Weishäupl, bittet die Menschen, insbesondere Autofahrer, um Rücksicht.
Leider machen die nützlichen Tiere nämlich bei ihren Wanderungen auch vor Hauptverkehrsstraßen nicht halt, daher schützt das Landratsamt die Amphibien durch Straßensperrungen, Geschwindigkeitsbegrenzungen, Warnleuchten und -schildern. Und nicht nur die Tiere sollen geschützt werden: auch die zahlreichen zu erwartenden Helferinnen und Helfer, die sie einsammeln und sicher auf der anderen Fahrbahnseite wieder absetzen.
Die Vereine und Verbände, die bei den Sammelaktionen helfen, sind übrigens von den aktuellen nächtlichen Corona-Ausgangsbeschränkungen befreit: Darauf hat das Umweltministerium Baden-Württemberg hingewiesen.
Um Vorsicht gebeten wird in der Region um Wiesloch und Walldorf auf verschiedenen Straßen und Wegen, teilweise sind Warnhinweise angebracht:
- auf der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Tairnbach und den Dielheimer Aussiedlerhöfen (Windhöfe);
- auf der Umgehungsstraße von Mühlhausen (B 39), vor allem im Bereich des Rückhaltebeckens und zwischen den Einmündungen Mühlhausen-Ost und Mitte;
- auf der Kreisstraße K 4271 zwischen Mühlhausen und Östringen;
- in der Rauenberger Schlossstraße;
- auf der K 4153 zwischen Sandhausen und Walldorf vom Stadion bis zur Einmündung der L 598;
- auf der L 546 bei St. Leon-Rot im Bereich der Zufahrt zum St. Leoner See sowie zwischen St. Leon-Rot und Reilingen.
Ganz oder teilweise gesperrt sind darüber hinaus folgende Bereiche: der Mühlhausener Parkplatz an der B 39 (nachts von 20 bis 7 Uhr) sowie die K 4159 zwischen Nußloch-Ochsenbach und Schatthausen (nachts).
Auf dem Weg zwischen Tairnbach und Dielheimer Windhöfen sind es Feuersalamander, die sich auf den Weg zum Melschbach begeben, um dort im Wasser ihre Larven abzusetzen, wie Jasmin Weishäupl informiert. Der Weg ist bereits mit Schranken versehen, sie werden nun zum Schutz der Tiere voraussichtlich bis Ende Mai abends geschlossen und morgens wieder geöffnet. Die freiwilligen Helfer richten sich nach der Witterung, da Salamander bevorzugt in Nächten wandern, wenn es nass ist und das Thermometer über fünf Grad zeigt. Die eine Schranke steht hinter der Einfahrt zum Windhof, die untere am Rand des Dielheimer Walds an der Abzweigung zur Tairnbacher Hütte.
Weishäupl bittet aber auch außerhalb der abgesperrten Bereiche um Vorsicht. Die Umweltbeauftragte betont, dass diese Schutzmaßnahmen in den vergangenen Jahren gewirkt haben: Die hiesige Feuersalamander-Population habe gesichert werden können.