Gut besucht war der Tag der Offenen Tür im Winzermuseum. Im Museumshof, der Winzer-Aule, waren schattige Plätzchen heiß begehrt. Die Besucher, darunter auch die Witwe des Museumsgründer Gerhard Geißler, Gerda Geißler, konnten auch den frisch renovierten "Alten Pferdestall" in Augenschein nehmen, wo eine kleine Ausstellung stattfand. Fotos: Pfeifer
Wiesloch. Das außergewöhnliche Geschenk an das Winzermuseum, nämlich ein Parkettboden mit Flechtmuster, Ornamentik und dem Wappen des Hausherrn, der Firma Landfried, im "Alten Pferdestall" war Anziehungs- und Mittelpunkt beim Tag der offenen Tür im Winzermuseum. Eingangs begrüßte der Museumsleiter Jochen Kyek die Stadträte und geladenen Gäste.
Der für das ganze Projekt hauptverantwortliche Parkettlegermeister Christian Elsässer als Mitglied der "Parkettleger on tour" erläutere anschließend die einzelnen Arbeitsschritte und logistische Vorgehensweise, die das Arbeiten von gleichzeitig 20 Parkettlegern erforderlich machte. Danach nutzten nahezu 400 Besucher die Möglichkeit, den Parkettboden zu bestaunen und selbstverständlich auch zu betreten.
Dabei sparten die Besucher nicht mit Lob, machten aber auch Vorschläge für die künftige Nutzung bis hin zu Tipps für die Pflege. Für Rückfragen stand auch hier Christian Elsässer den ganzen Nachmittag zur Verfügung. Für die zwischenzeitlich zahlreichen standesamtlichen Trauungen im Winzermuseum steht ab sofort der Alte Pferdestall "als ganz besonderes Trauzimmer" zur Verfügung.
Auch als Raum für Ausstellungen ist er bestens geeignet. Ein kleines Beispiel gab hier die Präsentation alter deutscher Landkarten und Städteansichten aus der privaten Sammlung von Wolfgang Rößler. Zum zweiten Mal nach der Renovierung war "Gellerts Gutselwagen" mit Süßigkeiten, wie sie viele von früher noch kannten, bestückt. Trotz des heißen Sommertages waren die Schokoküsse der große Renner. Aufgrund ihrer witterungsbedingt weichen Konsistenz hinterließen sie bei Jung und Alt um den Mund und an den Händen sichtbare Spuren, was jedoch den Genuss nicht beeinflusste.
Für Essen und Trinken war in der Winzeraule eingedeckt. Die Familie Menges vom Ringhotel Winzerhof, die bereits die Parkettleger bestens versorgt hatte, übernahm auch die Bewirtung beim Tag der offenen Tür. Passend zur Lokalität hatten sie sich etwas besonderes einfallen lassen. Ein Museums-Schlemmer-Sandwich oder "Stratzers Versucherle" in Erinnerung an die frühere Bahnhofsrestauration, kurz "Stratz" genannt, kam bei den Gästen bestens an. Auch Ofenfrisches vom Blech zur Kaffeezeit gehörte zum Angebot.
Den ganzen Tag über hatte auch das Museum geöffnet. Selten waren gleichzeitig so viele Besucher in den Ausstellungsräumen des Museums wie an diesem Nachmittag. Einen Blick in den Schlossgarten werfen zu können, war bisher nur wenigen Rauenbergern vergönnt. Dementsprechend nutzten fast alle Besucher die Gelegenheit, dieses neue Juwel des Winzermuseums in Augenschein zunehmen. Dort stehen noch die Ruine eines Stallgebäudes, die älter ist als das Schloss selbst, sowie ein burgähnlicher Aussichtsturm, der darauf wartet, wieder hergerichtet zu werden.
Für das Museum war die Veranstaltung erneut ein weiterer kleiner Schritt in die richtige Richtung, resümierten die Verantwortlichen der Interessensgemeinschaft.
Schon seit dem Frühjahr (unser Bild) gehört der idyllische Schlosspark zum Museumsgelände. Foto: Pfeifer