Rathaus Rauenberg. Foto: Reinhard Lask
Rauenberg. (aot) Der Verein Postillion unterhält in Rauenberg die Kinderkrippe "Alte Post", den Waldkindergarten in Malschenberg, den Kinderhort in Rauenberg und die mobile Jugendbetreuung. In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellten der geschäftsführende Vorstand Stefan Lenz und die Sozialpädagogin Friederike Bün den jährlichen Sachstandsbericht vor.
In der Kinderkrippe "Alte Post" stehen ihnen zufolge zur Zeit noch fünf Plätze in der zehnstündigen und zwei in der neunstündigen Betreuung zur Verfügung. Der Waldkindergarten Malschenberg sei aktuell mit zwölf Kindern belegt, zum Ende des Kindergartenjahres werden es 18 sein. Die anfänglichen Vorbehalte seien überwunden, auch dank der Kinder aus umliegenden Orten. Im Schülerhort an der Mannabergschule werden, inklusive Ferienbetreuung, zurzeit 37 Kinder täglich bis 17.15 Uhr betreut. Lenz zufolge übernimmt die Stadt die Raumkosten, die Personal- und Sachkosten würden durch Elternbeiträge und Landeszuschüsse abgedeckt.
Laut Friederike Bün erhalten Kinder und Jugendliche durch die mobile Jugendarbeit wichtige Impulse für ihre Lebens- und Freizeitgestaltung. Das beinhaltet auch das Aufzeigen von Grenzen und das Auseinandersetzen mit sozialen Inhalten. Die mobile Jugendarbeit begibt sich überall dorthin, wo sich Jugendliche aufhalten, so Bün: an öffentliche Plätze, Schulen, Sportanlagen ebenso wie an selbst ausgesuchte Treffpunkte. Sie biete Cliquen und Gruppen Gelegenheit, ohne Mitgliedschaft eigene Ideen zu verwirklichen und Projekte umzusetzen.
In diesem geschützten Rahmen besprechen Fachkräfte mit den Jugendlichen auch Fragen, in denen es um Familie, Schule oder ihre sonstigen Lebenswelten geht, so Friederike Bün. Ziel ist, die Jugendlichen in ihrer sozialen und individuellen Entwicklung zu fördern und Benachteiligungen abzubauen.
Streetworker suchen die jungen Leute an ihren Treffpunkten auf, um ihre Sorgen und Nöte anzuhören, ihnen Impulse für eigene Aktivitäten zu geben und sie, gerade in den Abendstunden, dazu anzuleiten, auf die Bedürfnisse der Anwohner Rücksicht zu nehmen. Sie vermitteln auch Gespräche zwischen Erwachsenen und Jugendlichen, um Konflikten vorzubeugen oder sie beizulegen.
In Rauenberg wurde an "runden Tischen" mit Institutionen, die sich mit Jugendlichen beschäftigen, wie Polizei und Jugendgerichtshilfe, diskutiert. Für Mädchen wurde eine Zumba-Tanzgruppe eingerichtet, für Jungen eine Mittagspausenbetreuung mit Bewegungsspielen. In einem weiteren Projekt wurde der Eingangsbereich der Jugendräume in einem Graffiti-Workshop gestaltet und zudem wurden Ausflüge organisiert.
Erfolgreich sei auch die Ausbildung von Jugendlichen zu ehrenamtlichen Betreuern, die dann mit ihrer Clique den Jugendraum eigenverantwortlich nutzen dürften, so Stefan Lenz: Bisher habe es damit keine Probleme gegeben. In diesem Rahmen könnten sich die Jugendlichen frei entfalten und würden auch bei der Gestaltung der Räume, Angebote und Anschaffungen mit einbezogen.
Eine jährliche Jugend-Befragung hat, neben zahlreichen Anregungen und dem Wunsch nach mehr Mitsprache, ein insgesamt positives Bild ergeben, hieß es. Im schriftlich vorliegenden Bericht ist als Fazit nachzulesen: "Generell wird die mobile Jugendarbeit als eine wichtige Anlaufstelle gesehen, um die Freizeit zu verbringen und sich mit Freunden zu treffen, sich aktiv einzubringen oder Unterstützung bei verschiedenen Lebensthemen zu erhalten."