Zwischen Malsch (im Bildhintergrund die Kirche) und Mühlhausen wird der neue Radweg verlaufen, den das Land ab Herbst entlang der L 546 anlegen wird. Foto: Pfeifer
Mühlhausen/Malsch. (seb) Der lang ersehnte Radweg-Lückenschluss zwischen Mühlhausen und Malsch soll dieses Jahr nach der Weinlese beginnen. Im März vergangenen Jahres hieß es im Mühlhausener Gemeinderat, dass der Weg 2020 in dreimonatiger Bauzeit entstehen soll und dass das Land die erforderlichen Haushaltsmittel von voraussichtlich 170.000 Euro bereitgestellt hat, was das Regierungspräsidium Karlsruhe gestern bestätigte.
Kürzlich drückte der CDU-Landtagsabgeordnete Karl Klein, Mühlhausens früherer Bürgermeister, seine Freude darüber aus, dass sich im aktuellen Förderprogramm für kommunale Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur auch dieser Lückenschluss von 1,5 Kilometern Länge unter den Radwegmaßnahmen an Landesstraßen befindet.
"Auf diesen notwendigen Lückenschluss im Radwegnetz habe ich noch in meinem Amt als Bürgermeister der Gemeinde Mühlhausen hingearbeitet. Schön, dass dieser nun endlich umgesetzt werden kann", erklärt Klein. "Ich selbst bin ebenfalls sehr gerne mit dem Fahrrad unterwegs. Das ist gut für das Klima und die Gesundheit. Zudem sollen die Radfahrer sicher unterwegs sein können, der Sicherheitsaspekt spielt grundsätzlich auch eine wesentliche Rolle."
Das Ministerium für Verkehr des Landes hatte mitgeteilt, dass in diesem Jahr Bauvorhaben im Bereich Rad- und Fußverkehr mit einer Förderhöhe von 58 Millionen Euro in das Landesförderprogramm aufgenommen werden (2019 waren es noch 30 Millionen, 2018 nur 18 Millionen Euro).
"Ich freue mich riesig", sagte Mühlhausens Bürgermeister Jens Spanberger der RNZ: Die Maßnahme habe auch lange genug auf sich warten lassen, verwies er auf erste Anregungen dazu in den neunziger Jahren sowie Konkretisierungen 2016 und 2019. Nach letzten Absprachen im Februar dieses Jahres wurde laut Spanberger entschieden, Rücksicht auf die Winzer zu nehmen, deren Weinberge von der Baumaßnahme betroffen sind, und den Spatenstich erst nach dem Herbsten vorzunehmen. Das könnte aber bedeuten, dass sich der Bau je nach Winter-Witterung über drei bis vier Monate hinzieht.
Der Radweg wird laut Spanberger und Bauamtsleiter Uwe Schmitt südlich der Landesstraße L 546 zwischen Malsch und Mühlhausen verlaufen, nicht immer auf gleicher Höhe, sondern an den Feldern und Weinbergen entlang. An der Abzweigung hinunter nach Rettigheim, wo bereits eine Querungsinsel vorhanden ist, führt der Radweg über die Rotenberger Straße (früher K 4167) und südlich in Richtung Rettigheim bis zu einem Weg, der zur Kleingartenanlage "Lückenbusch" und daran vorbei nach Mühlhausen führt. Die Breite soll 2,50 Meter betragen, geplant ist, den Weg zu asphaltieren (statt etwa Pflastersteine oder Schotter zu wählen). Als ökologischer Ausgleich für diese Versiegelung sind Aufwertungsmaßnahmen im Schutzgebiet "Hochholz-Kapellenbruch" bei Malschenberg geplant.
Die Gemeinde übernimmt laut Spanberger die Koordinierung, doch den Weg entlang der Landesstraße zahlt das Land und den Abschnitt entlang der ehemaligen Kreisstraße nach Rettigheim übernimmt noch der Rhein-Neckar-Kreis.