Bürgermeister Stefan Martus. Foto: Of
Philippsburg. (of) Der Termin für die Bürgermeisterwahl in Philippsburg mit den Ortsteilen Huttenheim und Rheinsheim steht fest: Am Sonntag, 2. Mai, wird die Entscheidung darüber fallen, wer künftig Rathauschef in der 13.500 Einwohner großen Stadt ist.
Wie es in einer Information des Gemeindewahlausschusses unter Vorsitz von Wolfgang Steiner heißt, können sich Interessenten bis zum 6. April (Poststempel) bewerben. Als Stellvertreter Steiners fungiert Gerhard Weick, Beisitzer sind Jasmin Kirschner, Jutta Beier und Christopher Moll. Falls kein Bewerber die absolute Mehrheit erreichen sollte, findet am 16. Mai ein zweiter Wahlgang statt.
Amtsinhaber Stefan Martus hat bereits seine erneute Kandidatur angekündigt. Der heute 53-jährige Verwaltungschef war am 12. Juni 2005 erstmals zum Bürgermeister gewählt und am 16. Juni 2013 mit deutlicher Mehrheit von fast 79 Prozent im Amt bestätigt worden. Der seit 2006 mit Ehefrau Sandra verheiratete Vater einer zwölfjährigen Tochter wurde 1968 in Heidelberg geboren und wuchs in Kirrlach auf, wo er die Goetheschule und anschließend das Copernicus-Gymnasium in Philippsburg besuchte. 1984 zog die Familie nach St. Leon-Rot und Martus wechselte zum Walldorfer Gymnasium, wo er 1988 das Abitur ablegte.
Nach Wehrdienst und Berufsausbildung bei den Stadtverwaltungen in Rauenberg und Wiesloch besuchte er die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl mit dem Abschluss Diplom-Verwaltungswirt. Außerdem legte er die Zusatzausbildung "Öffentliche Betriebe" ab. Nach Stationen im Hauptamt und Bürgerbüro bei der Gemeindeverwaltung Oberhausen-Rheinhausen folgte die Wahl zum Philippsburger Bürgermeister.
Kreistagsmitglied Stefan Martus ist immer noch Vorsitzender des VDK-Ortsverbandes St. Leon-Rot und Mitglied bei zahlreichen Organisationen wie der Informationskommission Kernkraftwerk Philippsburg oder des Partnerschaftskuratoriums mit der französischen Kommune Ile de Ré. Für Schlagzeilen in der Region hatte das langjährige CDU-Mitglied 2014 gesorgt, als Martus im Kreistag nicht mehr für die Christdemokraten (CDU), sondern für die freie Wahlgruppierung "Unabhängige Liste"(ULi) kandidierte und in der Folge aus der CDU austrat. "Nur mit der Wahrung meiner Unabhängigkeit kann ich vollinhaltlich für die Interessen der Stadt Philippsburg eintreten", hatte Martus seinerzeit verkündet.
Der "streitbare Bürgermeister" hatte in der Vergangenheit sogar bundesweit für erhöhte Aufmerksamkeit gesorgt, als er zivilen Widerstand gegen die Zwischenlagerung abgebrannter Brennelemente auf dem Gelände des Kernkraftwerks in Philippsburg ankündigte. Sein Wahlprogramm will er demnächst bekannt geben und sagt: "In stürmischer See sind Krisen- und Change-Manager gefragt."