Blick auf den künftigen Standort des Hochwasserrückhaltebeckens Ochsenbachtal, das rechts von der Straße zwischen Schatthausen (im Hintergrund zu sehen) und Ochsenbach für 1,8 Millionen Euro gebaut wird. Für den 70-prozentigen Zuschuss des Landes wurde jetzt der Förderbescheid übergeben. Foto: AHW
Wiesloch. (rö) Andre Baumann fühlte sich "wie der Onkel aus Amerika". Es sei "eine der schönsten Aufgaben, wenn du etwas mitbringst", sagte der Staatssekretär im Umweltministerium, als er jetzt den Abwasser- und Hochwasserschutzverband Wiesloch (AHW) besuchte. Mit dabei: der Förderbescheid des Landes über eine 70-prozentige Bezuschussung des Hochwasser-Rückhaltebeckens (HRB) Ochsenbachtal, dessen Bau mit 1,84 Millionen Euro veranschlagt wird.
Fast 1,3 Millionen Euro übernimmt also das Land, den Rest tragen die AHW-Kommunen Wiesloch, Rauenberg, Dielheim, Mühlhausen und Leimen (für die Ortsteile Gauangelloch und Ochsenbach). Ihr Ziel: der Schutz vor einem sogenannten 100-jährlichen Hochwasser (plus Klimafaktor). Dafür steht neben elf Bachausbauten der Bau von zehn Rückhaltebecken auf dem 2004 gestarteten Programm, das HRB Ochsenbachtal ist das vorletzte.
Gruppenbild mit Förderbescheid: (v.li.) Bernd Haller (Regierungspräsidium), Josef Zöllner (AHW), Staatssekretär Andre Baumann, Wieslochs OB Dirk Elkemann, Rainer Reißfelder, Joachim Bauer (Rhein-Neckar-Kreis), Bürgermeister Jens Spanberger (Mühlhausen) und Bürgermeister Ludwig Sauer (Wiesloch). Foto: Pfeifer
Wie Josef Zöllner, technischer Geschäftsführer des AHW, sagte, werden die Arbeiten Ende Juli oder Anfang August beginnen, und sollen bis zum Spätjahr 2020 fertig sein. Es handle sich um einen sehr wichtigen Standort, gerade was den Hochwasserschutz für Schatthausen und Baiertal angeht, die 2016 "massiv" von einem Starkregenereignis betroffen waren.
Man setzt auf die bewährte Vorgehensweise mit einem Durchlassbauwerk mit Regel- und Ökoschieber sowie einem Damm, der sich "homogen in die Landschaft" einfügen werde. Das Fassungsvermögen des neuen Beckens bezifferte Zöllner auf 37.000 Kubikmeter.
"Es ist wichtig, dass wir vorbereitet sind und Vorsorge treffen", brach Andre Baumann eine Lanze für den Hochwasserschutz, mit dem man "Leib und Leben, Hab und Gut der Menschen" schütze. Trotz aller Investitionen hoffe man immer, dass die Becken dann "so gut wie nie gebraucht werden", so Baumann, der neben dem Förderbescheid auch ein dickes Lob dabei hatte: Die im AHW versammelten Gemeinden nähmen die Ausgabe ernst und "machen es sehr gut".
Vom "letzten Baustein in diesem Eck" sprach Wieslochs OB Elkemann mit Blick aufs Becken Ochsenbachtal. Nicht zuletzt dank dem im letzten Jahr fertiggestellten HRB Schatthausen habe man bereits einen Standard erreicht, der die Einwohner "vor dem einen oder anderen Ereignis schützt". Auch er sprach das Starkregenereignis 2016 an: "Das hätten wir heute besser im Griff." Elkemanns Dank galt dem Land für die "sehr wertvolle Unterstützung".