Vor Weihnachten wurde die A 6 in beide Richtungen für den Verkehr freigegeben. Bei Balzfeld ist die Lärmschutzwand intakt, bei Dielheim klafft nach einem Unfall immer noch ein Loch darin. Foto: Via6-West
Dielheim. (tt) Seitdem ein 40-Tonner am frühen Morgen des 3. Juni 2019 in die damals neu errichtete Lärmschutzwand der Autobahn A6 in der Nähe der Kreisstraße zwischen Dielheim und Rauenberg fuhr, klafft in der Wand, die den Ort vor den Geräuschen der Autobahn schützen soll, ein Loch. Bislang konnte dies nicht beseitigt werden, weil durch die Baustelle nicht ausreichend Fahrspuren für die Arbeiten zur Verfügung standen. Doch seitdem kurz vor Weihnachten die Strecke zwischen den Anschlussstellen Wiesloch/Rauenberg und Sinsheim wieder durchgehend dreistreifig befahrbar ist, kann nun auch die Reparatur der Lärmschutzwand angepeilt werden.
Für das Einheben der neuen Lärmschutzwand-Elemente wird ein Kran benötigt: "Das kann wegen des dortigen Geländes nur von der Autobahnseite erfolgen", erklärt Michael Endres, Sprecher der Via6-West. Und damit der Kran richtig arbeiten könne und ausreichend Platz habe, müsse dafür eine Fahrspur gesperrt werden. Vor der Freigabe der Strecke sei dies aber nicht möglich gewesen. Bis dahin standen Richtung Mannheim nur zwei enge Baustellenspuren zur Verfügung. Für die Arbeiten hätte man also die Fahrspuren Richtung Mannheim komplett sperren müssen.
"Die Vollsperrung der Richtungsfahrbahn Mannheim stünde jedoch nicht im Verhältnis", so Endres. Nicht nur in Hinblick auf die Auswirkungen auf den Verkehr, sondern auch in Hinblick darauf, dass es sich um einen Versicherungsschaden handle. "Da wird Augenmaß bei den Kosten verlangt", so der Via6-West-Sprecher. Außerdem habe auch kein unmittelbarer zeitlicher Druck bestanden.
Denn seines Wissens nach habe es keine Beschwerden oder Nachfragen durch Anwohnerinnen und Anwohner aus Dielheim gegeben, so Endres. Da nun die südlichen Fahrspuren Richtung Heilbronn wieder frei seien und der Verkehr jeweils auf drei Spuren fließe, könnten auch die Arbeiten beginnen. Rund einen halben Arbeitstag haben die Planer des privaten Autobahnbetreibers dafür veranschlagt. "Für die Arbeiten werden wir die Standspur und den rechten Fahrstreifen sperren", erklärt Endres. Ende Januar oder Anfang Februar hat man für die Reparatur angepeilt.
Bei dem Unfall im Juni 2019 war der Lastwagen aus unbekannten Gründen von der Fahrbahn abgekommen und gegen die Lärmschutzwand geprallt. Der Fahrer war im Führerhaus eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Die Bergung und die anschließende Reinigung der Unfallstelle dauerte bis in die Abendstunden.
Mit dem Ausbau der Autobahn hatte die Bauarbeitsgemeinschaft aus Hochtief und Johann Bunte im Frühjahr 2017 begonnen. Der Bauabschnitt zwischen Wiesloch/Rauenberg und Sinsheim ist 10,8 Kilometer lang und hat eine Gesamtfläche von 313.000 Quadratmetern.
Insgesamt wurden dort rund 369.000 Tonnen Asphalt eingebaut, acht Regenrückhaltebecken angelegt sowie elf Unterführungen und Brücken neu errichtet.