Karlsruhe. (dpa/lrs) Der Transport eines Löwenbabys, das vor einer Woche bei einem Unfall gefunden wurde, ist nach Einschätzung des Karlsruher Landratsamts grundsätzlich legal gewesen. Die Besitzerin aus der Slowakei verfügt über eine Genehmigung zur Züchtung von Raubtieren, wie die Behörde am Dienstag auf Anfrage mitteilte. Das Tier war zum Zeitpunkt des Transports aber einige Tage zu jung. Es hätte erst mit acht Wochen von der Mutter getrennt werden dürfen.
Außerdem fehlen den Angaben nach wichtige Dokumente. Die Züchterin müsse daher mit einem Bußgeld rechnen. Die Höhe sei bislang unklar. Das Verfahren sei noch nicht abgeschlossen. Das weiße Löwenjunge sollte aus der Slowakei in einen spanischen Zoo gebracht werden. Die Züchterin sei weiterhin Eigentümerin des Tiers.
Polizisten hatten das Löwenjunge nach einem Auffahrunfall in der vergangenen Woche auf der Autobahn 5 bei Kronau (Kreis Karlsruhe) in einem der beteiligten Fahrzeuge gefunden. Bei dem Unfall entkam zudem ein Nashornvogel. Das Tier wurde zwei Tage später entdeckt und eingefangen. Das Löwenbaby und der Nashornvogel wurden in einem Reptilienzoo im rheinland-pfälzischen Landau untergebracht. Dort wurde dem Raubtier der Name "Lea" gegeben.
Update: Dienstag, 15. September 2020, 13.17 Uhr
Waghäusel. (dpa) Der Vogel, der zusammen mit einem Löwenbaby bei einem Auffahrunfall entdeckt wurde und davonflog, ist gut eineinhalb Tage später bei Waghäusel eingefangen worden. In der Nacht zum Donnerstag wurde das Tier in einem Wald im Kreis Karlsruhe entdeckt, wie ein Sprecher der Berufstierrettung mitteilte. Mithilfe der sogenannten Wassertechnik seien die Flügel des Vogels mit Wasser benetzt worden, so dass er kurzfristig nicht mehr fliegen und eingefangen werden konnte, hieß es in einem Beitrag auf einer sozialen Plattform der Berufstierrettung. Ob das Tier verletzt war, war zunächst nicht bekannt.
Nach einem schweren Auffahrunfall am Dienstag auf der Autobahn 5 bei Kronau (Kreis Karlsruhe) hatten Polizeibeamte aus einem der beteiligten Fahrzeuge ein Löwenjunges geborgen. Mehrere Zeugen hatten außerdem einen Vogel aus dem Anhänger fliegen sehen, den sie als tukanähnlich beschrieben. Laut Ermittler soll es sich dabei um einen Nashornvogel handeln. Die Herkunft der Tiere war zunächst unklar. Das weiße Löwenbaby ist mittlerweile im Reptilienzoo Landau untergebracht und hat sich laut dessen Geschäftsführer gut erholt.
Update: Donnerstag, 10. September 2020, 07.56 Uhr
Wolf H. Goldschmitt
Landau/Heidelberg. Einen Namen hat sie inzwischen, nun fehlt noch eine neue Heimat. Die kleine weiße Findel-Löwin heißt jetzt Lea. Eingezwängt in einer dunklen Holzkiste haben Bergungshelfer das Wildtierbaby nach einem schweren Unfall am Dienstagmorgen auf der A5 bei Kronau entdeckt. Zurzeit wird die kleine "Königin der Tiere" im Landauer Reptilium versorgt, zumindest vorübergehend.
Ihre Zukunft bleibt offen, zumal der Heidelberger Zoo als Refugium ausscheidet. Auf Anfrage der RNZ winkt Direktor Klaus Wünnemann ab. "Wir halten mit den beiden Berberlöwen eine hochbedrohte Löwenart, mit der wir künftig auch züchten möchten. Die Vergesellschaftung des jungen Löwen mit den beiden bereits im Zoo lebenden Löwen würde höchstwahrscheinlich nicht funktionieren. Die Löwin würde das Jungtier nicht als Teil der Gruppe akzeptieren. Die junge Löwin in einem getrennten Bereich als einzelnes Tier zu halten, ist ebenfalls keine Alternative, die wir umsetzen würden", schreibt er in einer Stellungnahme.
Also kümmern sich der Landauer Zoodirektor Uwe Wünstel und seine Lebensgefährtin bis auf Weiteres liebevoll um ihren unerwarteten Nachwuchs. "Wir sind rund um die Uhr im Einsatz für die kleine Löwendame", sagt der 40-Jährige. Wichtig sei gewesen, dass das Raubkätzchen nach den Strapazen überhaupt Nahrung anrührt. In der Nacht habe es schon angefangen, Milch zu trinken und ein wenig Hackfleisch zu fressen, freut sich Wünstel.
Während der anstrengenden Reise in der engen Kiste hatte Lea lediglich etwas Trockenfutter bekommen. Auch die Grünfläche neben der Quarantänestation hat der Neuzugang bereits ausgiebig beschnuppert. Wie lange die Löwin noch in Landau bleiben darf, ist ungewiss. "Aber wir sind gut ausgestattet und können sie schon noch ein paar Wochen lang aufpäppeln", berichtet der "Pflegepapa". Das Schicksal hat es mit Lea bisher ohnehin nicht allzu gut gemeint: Erst wurde das gerade sieben Wochen alte Löwenbaby seiner Mutter entrissen und dann in den lauten slowakischen Kleinbus verfrachtet. Aus welcher Zucht das Tier stammt und ob der Transport illegal gewesen ist, wird weiterhin geprüft. Die drei slowakischen Insassen des Unfallfahrzeuges im Alter von 19 bis 59 Jahren sind noch nicht zu den Tieren befragt worden. Sie liegen schwer verletzt in einer Klinik.
Wie Polizeipressesprecher Norbert Schätzle am Mittwoch sagte, soll der 54-jährige Fahrer des Kleinbusses mit Anhänger während der Fahrt auf der Autobahn in Richtung Karlsruhe eingeschlafen sein. Dies hat zur Folge, dass er zwischen dem Autobahnkreuz Walldorf und der Anschlussstelle Kronau im Baustellenbereich auf einen vor ihm abbremsenden tschechischen Sprinter auffährt. Der Lastwagen wird anschließend noch gegen einen davor abbremsenden rumänischen Sattelzug geschleudert, dessen 49-jähriger Fahrer unverletzt bleibt. Am Bergungs- und Rettungseinsatz beteiligt waren 75 Bedienstete der Feuerwehren aus Walldorf, Kronau, Bruchsal und Kirrlach sowie sechs Rettungswagen, drei Notarztwagen und ein Rettungshubschrauber.
Wie die Ermittler herausgefunden haben, soll bei dem Unfall auch ein wertvoller Nashornvogel aus dem Tiertransporter entkommen sein. Am Dienstagnachmittag wollen Zeugen den Vogel bei der Kiesgrube nahe Kronau gesehen haben. Bei künftigen Sichtungen des exotischen Vogels werden die Hinweisgeber gebeten, sich mit der nächsten Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen. Die Beamten der Abteilung Gewerbe und Umwelt des Polizeipräsidiums Mannheim haben die Ermittlungen in diesem undurchsichtigen Fall übernommen.
Transportpapiere in slowakischer Sprache sind bei der Unfallaufnahme sichergestellt worden und werden jetzt übersetzt und ausgewertet. Nach aktuellem Erkenntnisstand sollte der Transport von der Slowakei aus nach Spanien in den Raum Barcelona gehen. Dass dieser Transport rechtmäßig erfolgte und die tierschutztransportrechtlichen Bestimmungen eingehalten wurden, bezweifelt nicht allein Michael Sehr von der Berufstierrettung Rhein-Neckar. Er hatte die Löwin nach Landau gebracht.
Der Schlussbericht des Polizeipräsidiums und des Veterinäramts des Rhein-Neckar-Kreises steht noch aus. Unstrittig ist auch: Wenn Privatunternehmen Wildtiere transportieren, bewegen sie sich rechtlich gesehen in einer Grauzone. Obwohl ein artgerechter Transport und eine artgerechte Haltung faktisch nicht durch Privatpersonen zu gewährleisten sei, könne man sich solche Tiere aus Osteuropa im Internet bestellen, beklagen Tierschützer.
Update: Mittwoch, 9. September 2020, 20.36 Uhr
Polizei "fahndet" auch nach "entflohenem" Nashornvogel
A5 bei Walldorf. (pol/mare) Die Polizei fahndet nach dem A5-Unfall mit einem Tiertransport - bei dem ein Löwenbaby gerettet wurde - auch noch nach einem aus dem verunfallten Auto entflohenem Nashornvogel. Das teilt die Polizei mit.
Im Anhänger des slowakischen Kleinbusses wurde bei der Unfallaufnahme zunächst ein Löwenbaby entdeckt. Darüber hinaus haben mehrere Zeugen unabhängig voneinander einen Vogel aus dem Anhänger entweichen sehen. Wie die Ermittler herausfanden, soll es sich dabei um einen Nashornvogel gehandelt haben. Am Dienstagnachmittag wollen Zeugen das Tier bei der Kiesgrube nahe Kronau gesichtet haben.
Die Polizei die Ermittlungen übernommen und fand bereits heraus, dass es sich bei dem Löwenbaby um ein siebenmonatiges Löwenmädchen handelt, dessen Herkunft allerdings noch ungeklärt ist. Auch die Herkunft des Nashornvogels (Tukan) ist noch nicht geklärt
Transportpapiere in slowakischer Sprache wurden bei der Unfallaufnahme sichergestellt und werden jetzt übersetzt und ausgewertet. Nach jetzigem Erkenntnisstand sollte der Transport von der Slowakei aus nach Spanien in den Raum Barcelona gehen. Ob dieser Transport rechtmäßig erfolgte und die tierschutztransportrechtlichen Bestimmungen eingehalten wurden, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen.
Weitere Hinweise über den Transport erhoffen sich die Ermittler von den drei Fahrzeuginsassen. Sie sind derzeit allerdings noch nicht vernehmungsfähig.
Darüber hinaus wäre es für die Ermittler auch wichtig zu wissen, wo sich der Tukan gerade aufhält. Bei Sichtungen des exotischen Vogels werden die Hinweisgeber gebeten, sich mit der nächsten Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Indes gibt es neue Erkenntnisse zum Unfallhergang: Der Fahrer eines Kleinbusses ist bei dem Unfall mit dem Tiertransport am Dienstag auf der A5 eingeschlafen und hat so den Zusammenstoß ausgelöst.
Der 54-Jährige war neuesten Erkenntnissen zufolge eingenickt, worauf er zwischen dem Autobahnkreuz Walldorf und der Anschlussstelle Kronau im Baustellenbereich auf einen vor ihm bremsenden 38-jährigen tschechischen Sprinterfahrer auffuhr. Der Sprinter wurde anschließend noch gegen einen rumänischen Sattelzug geschleudert, dessen 49-jähriger Fahrer unverletzt blieb.
Die drei Insassen des Kleinbusses mit Anhängers - alle slowakische Staatsbürger im Alter von 19, 54 und 59 Jahren - sowie der 38-jährige Sprinterfahrer wurden schwer verletzt mit Rettungswagen in eine Klinik gebracht, einer von ihnen wurde mit einem Rettungshubschrauber abtransportiert.
Die Unfallstelle ab kurz nach 5 Uhr bis gegen 10 Uhr in Richtung Karlsruhe voll gesperrt. Die Gegenfahrbahn war ebenfalls voll gesperrt und wurde um 7.15 Uhr wieder freigegeben.
In den Bergungs- und Rettungseinsatz eingebunden waren 75 Bedienstete der Feuerwehren aus Walldorf, Kronau, Bruchsal und Kirrlach sowie sechs Rettungswagen, drei Notarztwagen und ein Rettungshubschrauber. Die Autobahnmeisterei Walldorf war zur Reinigung der Fahrbahn im Einsatz. Der Sprinter sowie der Kleinbus und sein Anhänger wurden abgeschleppt. Der Gesamtschaden beläuft sich auf rund 70.000 Euro.
Update: Mittwoch, 9. September 2020, 14.58 Uhr
Landau. (dpa/lrs) Das bei einem Transportunfall gerettete weiße Löwenbaby ist in einem Reptilienzoo in Landau untergekommen. "Das Tier ist quietschfidel", sagte der stellvertretende Geschäftsführer des Reptiliums, Dominik Bischoff, am Mittwoch. Nach seiner Ankunft am Dienstag habe das rund sieben Wochen alte Weibchen erstmal zu Ruhe kommen müssen. "In der Nacht hat es dann schon angefangen, Milch zu trinken und ein bisschen Hackfleisch zu fressen." Man habe ihr den Namen Lea gegeben, sagte Bischoff.
Die kleine Löwin war am Dienstag nach einem Auffahrunfall auf der Autobahn A5 mit vier Verletzten südlich von Heidelberg in einem Anhänger eines Kleinbusses in einer Box entdeckt worden. Sie war unverletzt geblieben. Weiße Löwen sind sehr selten.
Das Reptilium in Landau sei grundsätzlich als Auffangstation registriert, sagte Bischoff. Eigentlich sei man auf Reptilien spezialisiert, aber im Notfall betreue man alle Tiere. Die Tiernotrettung habe zunächst versucht, das Löwenbaby in Heidelberg unterzubringen - was aber nicht geklappt habe. Als die Anfrage dann nach Landau kam, habe man sofort ja gesagt. "Es war klar, dass wir in so einem Fall die Möglichkeiten schaffen, das Tier bei uns artgerecht temporär aufzunehmen", sagte er. Wie lange, wisse er nicht.
Lea sei von einem Tierarzt durchgecheckt worden. "Man kann innere Verletzungen ausschließen." Die Löwin sei in Quarantäne untergebracht und werde rund um die Uhr betreut. "Es geht ihr sehr gut." Laut Unterlagen komme das Tier wohl aus der Slowakei.
Ob es sich um einen legalen oder illegalen Transport gehandelt hat, sei noch unklar, sagte Bischoff. Die Unterlagen seien auf den ersten Blick in Ordnung gewesen. Fragwürdig sei nur, warum das Tier so jung von der Mutter genommen worden sei. Möglich sei, dass die Mutter es abgestoßen habe. "Da muss noch vieles geklärt werden." Ziel des Transports soll möglicherweise Spanien gewesen sein.
Im "Reptilium – Terrarien und Wüstenzoo" gibt es rund 1300 Tiere aus 130 verschieden Arten. Vor zweieinhalb Jahren habe der Zoo schon mal andere Tiere aufgenommen: "Wir haben da ausgesetzte Waschbären mit Fläschchen aufgezogen", erzählte Bischoff. "Löwen hatten wir aber bisher noch nie."
Update: Mittwoch, 9. September 2020, 11.27 Uhr
Von Wolf H. Goldschmitt
Kronau/Landau. Die Polizisten trauen ihren Ohren nicht, als sie am frühen Dienstagmorgen nach einem Unfall auf der A5 bei Kronau den Kofferraum eines Lieferwagens kontrollieren. Sie hören aus einer Holzkiste ungewöhnliche Geräusche. Bald stellt sich heraus: Es ist ein Löwenbaby, das im Dunkeln verstört faucht. Das höchstens sieben Wochen alte Tier kommt ersten Erkenntnissen zufolge aus Spanien. Wohin seine nächtliche Reise gehen sollte, ist ebenso ungeklärt wie die Frage, ob es sich um einen illegalen oder amtlich genehmigten Transport eines geschützten Wildtieres handelt.
Strittig bleibt auch, ob diese Art der Beförderung einer sehr jungen Löwin nicht gegen das Tierschutzgesetz verstößt. Für Michael Sehr von der Berufstierrettung Rhein-Neckar, der die Königin der Tiere gesichert hat, ist die Sache klar: "Diese Löwin ist meiner Ansicht nach viel zu jung für einen solchen Transport ohne Mutter. Wildtiere sollten wesentlich älter sein, bevor man sie überhaupt so weite Strecken auf der Autobahn befördert". Zum Glück entpuppt sich die Kleine als Kämpferin und bleibt unversehrt.
Das Sichern des um sich beißenden Tieres gelingt der Berufstierrettung innerhalb weniger Minuten mit einer Führstange. Ohne dass die Wildkatze mit dem fast weißen Fell Schaden nimmt, kann Michael Sehr sie in eine stählerne, artgerechte Box "umparken". Da größere Zoos eine Aufnahme ablehnen, wird die Löwin in eine Quarantänestation des Reptiliums und Wüstenzoos Landau gebracht. Dort legt sie ein Tierarzt für eine gründliche Untersuchung in Narkose.
Das erste Ergebnis: Das Baby ist gesund. Der Landauer Zoodirektor Uwe Wünstel sagt: "Das acht Kilogramm schwere Mädchen ist unser erster Löwe. Wir wollen abwarten, ob sie Futter annimmt und dann planen wir in Ruhe weiter." Zunächst wird die Löwin von der Umwelt abgeschirmt. Wie lange sie dort bleiben darf, hängt von der Geschwindigkeit polizeilicher Ermittlungen ab. Aber Wünstel ist überzeugt, dass es noch einige Zeit dauern könnte, bis alle rechtlichen Fragen geklärt sind. Denn: "Der Transport eines so jungen Wildtieres in einer Holzbox war sicher nicht legal", sagt der Direktor im Gespräch mit der RNZ.
Das rote Lieferfahrzeug mit slowakischem Kennzeichen und ohne Aufschrift ist gegen 5.15 Uhr im Bereich einer Baustelle zwischen dem Walldorfer Kreuz und der Ausfahrt Kronau an einen Unfall mit vier Schwerverletzten beteiligt.
Sie liegen bislang nicht vernehmungsfähig im Krankenhaus. Die Sichtung der Frachtpapiere wird nach Auskunft der Ordnungsbehörde längere Zeit in Anspruch nehmen. Auch das Veterinäramt des Rhein-Neckar-Kreises Heidelberg ist in die Ermittlungen eingeschaltet, um die Rechtmäßigkeit des Tiertransports zu prüfen.
Zwei Greifvögel, die ebenfalls im Transporter gewesen sein sollen, haben offenbar die Chance zur Flucht genutzt und sind davongeflogen. Die Tierrettung benötigt aufgrund einer nicht vorhandenen Rettungsgasse fast eine Stunde Anfahrt zum Unfallort. Wegen der uneinsichtigen Fahrer muss sie zusätzlich von der Polizei durch die Rettungsgasse eskortiert werden.
Bereits zwei Stunden nach der Rettung kommentieren über 1000 User auf Facebook die Ereignisse. Die meisten Posts stammen von Tierfreunden. Ihr Fazit: Dieser Transport im Kofferraum ist sicher nicht artgerecht und somit illegal. Tierschmuggel könne nur mit saftigen Geld- und Haftstrafen und mehr Kontrollen in den Griff bekommen werden.
Der Handel mit zu jungen oder geschützten Tieren verstößt in Deutschland gegen das Tierschutz- und Tierseuchenrecht. Dabei ist die Bundesrepublik meist nur Transitland. Auch die Transporteure des jungen Löwen wollten mit ihrer teuren Fracht weiter. "Durch ein lasches Gesetz und zu wenige gezielte Kontrollen auf den Transitstrecken werden immer mehr Haustiere, aber auch Exoten, zur lukrativen Schmuggelware", beklagt ein Sprecher der Tierrechtsorganisation Peta.
Update: Dienstag, 8. September 2020, 19 Uhr
A5 bei Walldorf. (pol/dpa/mare) Die Retter staunten nicht schlecht: Bei einem Unfall auf der Autobahn A5 zwischen dem Walldorfer Kreuz und Kronau am Dienstagfrüh fanden sie in einem der beteiligten Fahrzeuge ein Löwenbaby. Es blieb unverletzt, im Gegensatz zu den Menschen, wie die Polizei berichtet.
Nach ersten Ermittlungen erkannte der Fahrer eines Sprinters den stockenden Verkehr im Baustellenbereich wohl zu spät und fuhr kurz nach 5 Uhr auf einen vor ihm fahrenden Sattelzug auf. Dabei geriet der Sprinter ins Schleudern und stieß mit einem neben ihm fahrenden Kleinbus mit Anhänger zusammen. Im Fahrzeug des Unfallverursachers sowie im Klein-Lkw wurden insgesamt 4 Insassen eingeklemmt.
Löwe aus verunfalltem Fahrzeug gerettet - Die FotogalerieAufgrund des massiven Rückstaus im Baustellenbereich musste die Gegenfahrbahn voll gesperrt werden um das Großaufgebot der Rettungs- und Einsatzkräfte an die Unfallstelle heranzuführen. Die vier geborgenen Insassen wurden bei dem Unfall verletzt und kamen zu weiteren Behandlung in Krankenhaus, einer von ihnen wurde mit einem Rettungshubschrauber in die Klinik geflogen. Über die Schwere der Verletzungen kann bislang keine Aussage getroffen werden. Auch ist der entstandene Sachschaden bislang unbekannt.
Während der Bergungsarbeiten wurden die Einsatzkräfte auf eine Holzbox im verunfallten Anhänger aufmerksam, in dem sich eine Löwenjunges befand. Das Tier war unverletzt. Die Tierrettung wurde in Kenntnis gesetzt und kam vor Ort. Ob das Tier rechtmäßig und noch weitere Tiere transportiert wurden, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen.
Seit Abschluss der Bergungs- und Reinigungsarbeiten um 10 Uhr sind alle Fahrbahnen wieder für den Verkehr freigegeben.
Update: Dienstag, 8. September 2020, 10.20 Uhr